Politischer Schwarzer Peter


Wer hat als Kind „Schwarzer Peter“ gespielt?

Wir beobachten ein Spiel von politischem Schwarzen Peter mit den verschiedenen Spielzuegen der Mitspieler PA, Israel und USA.

Dezember 2008 – Die PA bricht die Verhandlungen mit Israel ab. Israel steht zu jeder Zeit bedingungslos zu Verhandlungen mit der PA bereit.

Juni 2009Obama verlangt einen Baustopp innerhalb der juedischen Siedlungen im Westjordanland, eine voellig neue Forderung. Die PA macht sich diese Forderung zu eigen und verweigert weiterhin Verhandlungen mit Israel.

November 2009 – Israel deklariert ohne Gegenleistung einen 10-monatigen Baustopp im Westjordanland. Die PA verweigert weiterhin Verhandlungen mit Israel.

Seit Juni 2009 – Die PA, UN und USA versuchen, auch in Ostjerusalem ein Verbot fuer juedisches Bauen und Wohnen(!) einzufordern. Gleichzeitig wird Druck auf Israel ausgeuebt, illegales arabisches Bauen in Jerusalem zu dulden. Die PA verweigert weiterhin Verhandlungen mit Israel.

Februar 2010 – Als Zuckerl fuer Obama gesteht die PA zu, dass indirekte Verhandlungen stattfinden koennten. Goerge Mitchell und Joe Biden werden in die Region geschickt.

8. Maerz 2010 – Israels Verteidigungsminister bewilligt den Bau von 112 Wohneinheiten in Beitar Illit unter Berufung auf Sicherheitsgruende. Beitar Illit ist die groesste Siedlung und liegt 4 km jenseits der Waffenstillstandslinie von 1948. Sie gehoert zu den Siedlungsbloecken, die Israel auf jeden Fall behalten will und die es bereit ist, durch Gebietsaustausch abzugelten.

Die PA benennt feierlich einen Platz in Ramallah nach der Terroristin Dalal Mughrabi, die fuer das Massaker an 37 Zivilisten verantwortlich ist.

Preisfrage: Wer hat den Schwarzen Peter? Israel natuerlich. Die NZZ titelt entsprechend: Israel brüskiert Palästinenser

9 Antworten

  1. Wobei diesmal einige Politiker Israels Feinden wohl tatsächlich eine Steilvorlage geliefert haben… auch wenn der Bau seit Jahren Thema ist, das Timing war grottenschlecht. Selbst der doch sehr israelfreundliche Uli Sahm spricht von gemeingefährlicher Dummheit… http://www.hagalil.com/archiv/2010/03/10/jerusalem-9/

  2. […] und Israel so mit (noch größerer) Leichtigkeit (als ohnehin schon seit jeher) den “Politischen Schwarzen Peter” […]

  3. […] hat ein Paradebeispiel dafür, wie die Qualitätsmedien bezüglich des Nahen Ostens ihr Publikum […]

  4. Shas hatte sicher keine aussenpolitischen Motive fuer die Erteilung von Baugenehmigungen. Die Partei hat ueberhaupt so gut wie keine aussenpolitischen Ideen.

    Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass die „Dummheit“ Israel mittelfristig mehr nuetzen als kurzfristig schaden wird. Abbas ist entzueckt von der Gelegenheit, nicht mit Israel verhandeln zu muessen, nicht einmal indirekt. Angesichts der neuen Demonstration, wie feindlich diese US-Regierung Israel gegenueber steht, ist es vielleicht fuer Israel auch besser, wenn keine Verhandlungen stattfinden. Zu einem positiven Ergebnis koennten sie ohnehin nicht fuehren und das Weisse Haus wuerde auf jeden Fall mit maximalem Druck neue und weitgehende Forderungen an Israel richten, waehrend die Palaestinenser wie ueblich mit Lippenbekenntnissen davon kaemen.

  5. […] die Palästinensische Autonomiebehörde, die Verhandlungen mit Israel dieser Tage ebenso wie die vergangenen Monate ablehnt, sondern auf Israel: The European Union might use its trade ties with Israel as leverage to […]

  6. Exzellente Zusammenfassung der Ereignisse. Können wir die Artikel zum Thema auch auf Campusblog veröffentlichen?

  7. Gern, tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte. Ich war geschaeftlich auf Achse.

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