UN Chuzpah


UN: Hizbullah has replenished missiles, Dan region in range

Mit anderen Worten, die UN hat auch im Suedlibanon ihren Auftrag verfehlt.

Hizbullah has succeeded in rearming itself and has obtained missiles with a range of 250 km., a UN report on the implementation of UN Resolution 1701 stated. Such missiles would be capable of striking areas south of Tel Aviv.

According to the report, which was quoted by Army Radio, UN Secretary-General Ban Ki-Moon called the continued arms smuggling „grave.“(…)

Aber natuerlich ist es besser, Israel zu kritisieren, als selber etwas zu unternehmen:

The report also criticized Israel (…) for not ending continued IAF overflights in Lebanese airspace.

Kommt mir irgendwie bekannt vor

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Voraussehbar, alles so voraussehbar


‚Hamas building bunkers near border‘

Weil wir es doch von Liedern hatten


hier ein Beispiel fuer palaestinensische Folklore:

The following is from the text of the song:

“Oh mother, they destroyed our house
The house of my brother and my neighbor [2X]
Do not be angry, oh mother, we got more stones [2X]
We are Palestinians, we are not terrorists [2X]

We have the right, oh mother, we want to bring our home back
Hand in hand, and arm in arm, we will protect your land, Palestine
We will pray in Al-Aqsa and the [Church] of the Nativity, Islam and Christians
[2X]
We will liberate [Palestine] the Land of Religions.
And we will build Jerusalem of the homelands.
We are the sons of glory, oh mother …

We are Palestinians we are not terrorists
We are the students of freedom we are not terrorists

Oh Arab, oh noble son, your blood is in my blood and your business is my business
Peace will be achieved through unity, oh my brother and cousin
The land is Arab in history and identity
Palestine is Arab in history and identity
We will live in peace, oh mother, and our lives will not be wasted

Oh mother, they destroyed our house
The house of my brother and my neighbor [2X]
Do not be angry, oh mother, our rocks increased [in number]

From Jerusalem and Acre, from Haifa and Jericho and Gaza and Ramallah [2X]
From Bethlehem and Jaffa, from Be’er Sheva and Ramla, [2X]
from Nablus to the Galilee, from Tiberias to Hebron [2x]

[Images of all these Israeli cities are broadcast]
[PA TV, October 23, 2007]

Das Lied wird nicht vom Hamassender Al-Aksa, sondern von einem von der Fatah kontrollierten Fernsehsender verbreitet.

Wer dem Link folgt, kann den ganzen Clip finden.

Die NZZ mit Ritualmordassoziationen


In der NZZ berichtet ein aus Agenturmeldungen zusammengestellter Artikel ganz korrekt darueber, dass Israel die Treibstofflieferungenin den Gazastreifen reduziert und prueft, ob auch die Stromversorgung als Reaktion auf den Beschuss Israels vom Gazastreifen aus reduziert werden kann.

Offensichtlich war das der Redaktion nicht griffig genug. Sie setzte einen Titel darueber, der mit den Fakten wenig zu tun hat: Israel will dem Gazastreifen die Lebensadern abschneiden

Ja, und wir schneiden auch kleinen Kindern die Adern auf, weil wir das Blut ja fuer die Matzen brauchen.
Ein aegyptischer Cartoon, der auch nichts anderes sagt als die NZZ mit ihrer Ueberschrift.

Update: Ich halte es nicht mehr aus, diesen Cartoon zu sehen, wenn ich auf meinen Blog gehe, daher nehme ich das Bild heraus, hier der Link)

Und hier ein Vorlaeufer (Oesterreich 16. Jh)

Im Ernst, ein wenig Selbstreflexion haette ich von der NZZ doch erwartet, bevor sie derartige, tradierte Vorurteile in ihre Ueberschriften uebernimmt.

Zivildienst fuer arabische Israelis


Die gesetzliche Lage in Israel ist derzeit so: Jeder juedische Israeli ist grundsaetzlich verpflichtet, Militaerdienst zu leisten. Junge Maenner drei Jahre lang, Maedchen zwei Jahre lang.

Entgegen den Angaben bei Wikipedia, werden nur die jungen Maenner der drusischen Minderheit eingezogen. Beduinen und andere arabische Israelis koennen freiwillig dienen, werden aber nicht eingezogen.

Ultraorthodoxe Maenner koennen den Militaerdienst aufschieben, solange sie in einer Jeschiva studieren. De facto studieren viele solange, wie sie noch eingezogen werden wuerden. Auch Faelle von falschen Jeschivabescheinigungen wurden schon dolumentiert.

Maedchen aus othodoxen Familien haben die Moeglichkeit, statt Militaerdienst einen entsprechenden Zivildienst zu leisten. Auch in unserem Schulprojekt leisten solche Maedchen ihren Dienst: Sie unterstuetzen vor allem Kindern mit Lernschwierigkeiten.

Absolventen des Zivildienstes sind denjenigen, die ihren Militaerdienst geleistet haben, gleichgestellt. Personen, die keinerlei Dienst leisten, erhalten natuerlich auch keine Verguetung und bevorzugten Darlehen. Sie koennen im spaeteren Berufsleben Nachteile erleben.

Angesichts dieser Situation wurde es als Benachteiligung empfunden (unter „indirect discriminations“), dass fuer arabische Israelis die Option des Zivildienstes so gut wie nicht existierte. Also machte Israel sich daran, das zu korrigieren. Israel to include Arab volunteers in national service

28 August 2006
by Moran Zelikovich

Holon, Israel: Education minister Yuli Tamir said Sunday that in her vision she sees „an Arab girl next to a religious girl, volunteering together in a Nahariyan hospital. If I succeed in this then I have accomplished all of my aspirations in public life.“

Speaking during the „City for Education“ conference in Holon, Tamir said her new project aims to encourage Arab students to volunteer in the national service.

„We can offer the Arab sector a partnership,“ she explained. „Let’s see if we can recruit them and divide properly what we have. I have decided to open a path and give them the opportunity to participate in the national service“.

(…)

Ein gutes Jahr spaeter laesst sich bereits feststellen, dass das Angebot auf Interesse stoesst:

During the last year, the number of Arab-Israeli volunteers for national service doubled from 280 to 560.

(…)

Two months ago, the government approved the setting up of a new project to encourage volunteers for national service. Project Head Dr Reuven Gal said then he aimed to place an emphasis on new fields of volunteering, including the recruitment of Arabs and the ultra-Orthodox. Dr Gal added that there were understanding with some of the local Arab authorities and a few Haredi rabbis on this issue. The aim, among others, is to have more Arab volunteers serve in the Arab sector, and close to their homes.

The initiative provoked bitter opposition among Arabs, and last month a new campaign was launched to dissuade Arab youths from volunteering, since this type of service is equivalent to IDF service.

Aber auch das ist nun unerwuenscht: Arab-Israeli MK: Don’t Israelify us

Knesset Member Jamal Zahalka (Balad) took part in a protest conference against a government initiative to draft Arab youths for national service, and expressed his opposition to the idea on Saturday.

„Anyone who does national service will become a leper and Arab society will throw him up from its midst,“ the minister told Ynet.

(…)

Ich rekapituliere: ein arabischer Israeli, der innerhalb der arabischen Gemeinschaft Zivildienst leistet, soll von der arabischen Gemeinschaft ausgestossen werden, (denn das ist mit dem Bild des Aussaetzigen gemeint). Derjenige, der diese Forderung erhebt, ist Abgeordneter der Knesseth. In seiner Taetigkeit als Abgeordneter sieht Zahalka keine Gefahr der Israelifizierung…

Das „Higher Arab Monitoring Committee of Israeli Arabs“ sieht seinen Aufgabenbereich darin, junge, arabische Israelis vom freiwilligen Zivildienst abzubringen. Anscheinend traut man den jungen Leuten nicht zu, selber abwaegen zu koennen, was sie tun wollen.

(…) „If we did not launch our campaign, we would be seeing a number several times higher, and maybe even thousands would choose to volunteer for national service,“ the Committee’s CEO, Abd Anbatawi said.

(…)

„We totally reject national service in all forms, but on the other hand we also are willing to consider fostering projects of the culture of volunteering towards (Arab) society,“ Anbatawi said. Those who chose to volunteer, he said, „need to be argued with and explained the severity of the act of this volunteering, but not be thrown out of our midst.“

Ich kann diese katgorische Ablehnung nur so verstehen: Israelifizierung wird als Gefahr empfunden, eben weil die jungen arabischen Israelis daran interessiert sein koennten, als gleichwertige Buerger in einer westlichen Demokratie zu leben, anstatt sich als Kanonenfutter der pan-arabischen Ablehnung des Staates Israels zu definieren. Die arabische Kultur, die geschuetzt werden muss, beinhaltet offensichtlich das konstituierende Element, Israel abzulehnen.

Kind sein


ein anderes Lied, das die Grosse anlaesslich Rabins Gedenktag im Chor sang, heisst „Es ist nicht so einfach, hier Kind zu sein“.

Mir gefaellt der Text viel besser, die Melodie ist anspruchsloser und verleitet nicht zum Plaerren und vor allem, die Kleine kann es auch, so dass ich jetzt regelmaessig um dieses Lied bitte, wenn wir autofahren.

Es ist nicht so einfach, hier Kind zu sein,
Jede halbe Stunde Nachrichten hoeren
Im Bewusstsein „wo ist er?“, Mutter betet
Das Ticken der Uhr begleitet Traene um Traene

Es ist nicht so einfach, hier Kind zu sein,
In der Schule ueber die Kriege zu lernen
Es ist nicht so einfach, aber, aber
Gegenueber dem Himmelsblau
Weiss ich nur, dass ich hier leben will.

Himmelsblau, Purpur des Sonnenuntergangs
Schiffe auf dem Wasser, Blumen und Traenen
Weisse Haeuser, segensreicher Regen
Wir, unser der Schmerz und die Freude

Hier geht es zusammen oder auch allein
Hier bin ich sicher, dass nicht alles verloren ist
Hier kann ich trotzdem, trotz allem
Auch laecheln, auch traeumen und gross werden.

זה לא כל כך פשוט להיות כאן ילד
לשמוע חדשות בכל חצי שעה
לדעת שהיכן שהוא עוד אמא מתפללת
תקתוק שעון הולם דמעה ועוד דמעה

זה לא כל כך פשוט להיות כאן ילד
ללמוד בבית הספר על המלחמות
זה לא כל כך פשוט אבל, אבל
מול שמי התכלת
אני יודעת רק שכאן אני רוצה לחיות

תכלת שמיים סגול של שקיעות
סירות על המים פרחים ודמעות
בתים לבנים גשמים של ברכה
אנחנו שלנו כאב ושמחה

וכאן אפשר ביחד וגם מותר לחוד
וכאן אני בטוח שלא הכל אבוד
וכאן אני יכול למרות, למרות הכל
גם לחייך גם לחלום וגם לגדול.

Die Uebersetzung stammt von mir und koennte sicher verbessert werden.

Kein juedischer Tempel nie


bedeutet ja eigentlich auch, dass die zionistische Verschwoerung hinter den Evangelien steckt. Die Darbringung im Tempel, das Kind Jesus bei den Thoragelehrten im Tempel, die Vertreibung der Haendler aus dem Tempel – das scheint alles zionistische Propaganda zu sein.

Bis jetzt mindestens hoere ich keine christlichen Proteste?

Varianten zum Thema Leugnen


Former mufti: Western Wall was never part of Jewish temple

Sabri rejected Judaism’s claim to the Western Wall as part of the outer wall of the Second Temple.

„The wall is not part of the Jewish temple. It is just the western wall of the mosque,“ he said. „There is not a single stone with any relation at all to the history of the Hebrews.“

Die Klagemauer bildete demnach von Anfang an Teil einer Moschee. Sie koennte unmoeglich zum Tempel gehoert haben, weil es ueberhaupt nie einen juedischen Tempel in Jerusalem gegeben haben soll:

„There was never a Jewish temple on Al-Aksa [the mosque compound] and there is no proof that there was ever a temple,“ he told The Jerusalem Post via a translator. „Because Allah is fair, he would not agree to make Al-Aksa if there were a temple there for others beforehand.“

Wir haben es anscheinend wieder mit einer juedisch-zionistischen Verschwoerung zu tun:

„Zionism tries to trick the Jews claiming that this was part of a Jewish temple, but they dug there and they found nothing,“ Sabri added.

Schon damals war die zionistische Verschwoerung offensichtlich sehr umfassend und maechtig, da selbst roemische Wissenschaftler (wohl im Sold der Juden) die Existenz des Tempels behaupteten. Hier z.B. Strabo:

When Judaea openly became subject to a tyrannic government, the first person who exchanged the title of priest for that of king was Alexander [Alexander Jannaeus]. His sons were Hyrcanus and Aristobulus. While they were disputing the succesion to the kingdom, Pompey came upon them by surprise, deprived them of their power, and destroyed their fortress first taking Jerusalem itself by storm [63 B.C.]. It was a stronghold situated on a rock, well-fortified and well-supplied with water within, but externally entirely parched with drought. A ditch was cut in the rock, 60 feet in depth, and in width 250 feet. On the wall of the temple were built towers, constructed of the materials procured when the ditch was excavated. The city was taken, it is said, by waiting for the day of fast, on which the Jews were in the habit of abstaining from all work.

Warum die zionistische Verschwoerung darauf bestand, auch die Zerstoerung des nicht-existierenden Tempels zu propagieren, muessen mir gewiegtere Verschwoerungstheoretiker erklaeren. Jedenfalls haben sie dabei weder Kosten noch Muehen gespart.

Israelische Archaeologen haben in Wirklichkeit natuerlich nie auf dem Tempelberg selber gegraben. Er wurde sofort nach seiner Eroberung der Autoritaet des Waqf unterstellt und auf muslimische Empfindlichkeiten wurde und wird in hohem Mass Ruecksicht genommen. Grabungen ausserhalb des Tempelbergs, die im Kontext eines besseren und sichereren Eingangs zum Tempelberg durchgefuehrt werden mussten, wurden nach muslimischen Protesten sofort oeffentlich gemacht. Israel lud internationale Experten zur Begutachtung ein und stoppte die Arbeiten fuer geraume Zeit. Natuerlich hindert das nicht einmal einen arabisch-israelischen Minister, weiterhin gegen die Grabungen zu protestieren.

Inzwischen geht es auf dem Tempelberg selber so zu:

aus Pictures of the destruction on the Temple Mount

Auch der Laie kann leicht sehen, dass hier nicht mit der Sorgfalt einer archaeologischen Grabung vorgegangen wird.

Der Archaeologe Dr. Leen Ritmeyer erklaert die Zerstoerungen genauer, wenn es jemanden interessieren sollte.

aus Plan of the Temple Mount Destruction

Geburtstage


sind mir irgendwie wichtig: Die der Kinder, mein eigener und natuerlich der von meinem Mann.

Und der ist heute.

(Das Bild zeigt nicht unsere Wohnung und er ist auch erst 39 geworden)

Zur Zeit hat er sehr lange Arbeitstage. Es war also gar kein Problem, gestern nachmittag ungestoert den Geburtstagskuchen zu backen. Ich stellte nur die Zutaten in den richtigen Mengen hin, den Rest erledigten die Maedchen. Eine Klassenkamaradin der Grossen hatte sich angeschlossen und war auch mit Feuereifer dabei.

Am Abend war noch Vorstandssitzung von unserem Schulprojekt. Die Generalversammlung muss vorbereitet und ueberhaupt haben wir seit Beginn dieses Schuljahres viele und schwerere Probleme als in vergangenen Jahren. Ich kam daher nach Mitternacht nach Hause. Beim ins Bett bringen der Maedchen hatten wir fluesternd und auf Schweizerdeutsch (ah, die Illusion, dass er das nicht verstuende!) vereinbart, dass ich sie nach meiner Rueckkehr wecken wuerde, damit sie mir bei den Geburtstagsdekorationen helfen koennten.

Natuerlich meinte ich, sie schliefen tief und fest. Die Grosse ist auch am hellichten Morgen nur schwer zu wecken. Aber nein, auf ein gefluestertes „Es ist soweit“ standen beide leise auf. Ballons wurden aufgeblasen und aufgehaengt, die Girlande ebenfalls. Geschenke wurden verpackt, der Tisch dekoriert. Nach 20 Minuten war alles fertig und wir schluepften zufriede und muede in unsere Betten.

Wnn ich am Morgen die Schlafzimmertuer oeffne, sitzt normalerweise das Katerchen auf der Schwelle und wartet schon. (Wenn ich laenger schlafe als sonst, faengt er auch an zu miauen und mit den Vorderfuessen gegen die Tuer zu trommeln.) Diesmal sass neben ihm schon die Kleine und wartete auch geduldig, dass sie zu ihrem Vater ins Bett springen und ihm zum Geburtstag gratulieren koennte.

Mein Mann freute sich, wie von ihm erwartet wurde. Die Buecher, die wir ihm ausgesucht haben, scheinen auch richtig getroffen zu sein. Die Maedchen waren stolz darauf, dass sie mir beim Aussuchen geholfen hatten. Weil ich hebraeisch so viel langsamer lese, hatte ich immer wieder um ihre Hilfe gebeten.

Spaeter, als wir mit Geburtstagskuchen fruehstueckten, erzaehlte er, dass er gestern nacht von unserem Rumoren aufgewacht sei und sich schon beschweren wollte, dass wir solchen Laerm machen. Zum Glueck sei ihm gerade noch eingefallen, was der Anlass sein koennte und so habe er sich auf die andere Seite gedreht und weiter geschlafen.

Mein Mann war sichtlich geruehrt. Ich hoffe, dass ihn dieses warme Gefuehl durch seinen langen Arbeitstag begleitet. Ich wuensche mir, dass die Maedchen diese Erinnerungen ihr Leben lang behalten und spaeter ihren Maennern zusammen mit ihren Kindern (be’ezrat hashem) aehnlich Freude machen werden.

Rabins Gedenktag und Shir LaShalom


Morgen jaehrt sich nach dem hebraeischen Kalender der Tod von Yitzhak Rabin zum 12. Mal.

Meine Grosse ist dieses Jahr stolz im Schulchor und uebt fleissig zuhause fuer die Veranstaltung in der Schule: Shir LaShalom

Gestern abend, als ich schon muede dabei war, das Abendessen auf den Tisch zu bringen und es hinter mir wieder in den hoechsten Toenen dem Frieden sang, bemerkte ich halblaut zu meinem Mann (der mir natuerlich in der Kueche half), wie Rabin es wohl findet, dass sein Tod und dieses Lied eine unloesbare Verbindung eingegangen sind.

Die Grosse ist hellhoerig. Sie hoerte sofort zu singen auf und fragte, ob ich denn etwas dagegen haette. Nein, nicht wirklich. Aber angesichts dessen, was sich aus dem Osloprozess entwickelt hat, ist „Friede“ schon fast zu einem schmutzigen Wort geworden.

So wie ich es sehe, lehnt sich „Shir LaShalom“ an „Imagine“ von John Lennon an.

Beide Texte betonen das Hier und Jetzt. Die Vergangenheit wird zurueckgewiesen, inklusive von geliebten Toten (Shir LaShalom), die Zukunft gibt es auch nicht wirklich, sie wird durch die Utopie ersetzt. Nicht nach vorn, nach oben richtet sich der Blick im Shir HaShalom und John Lennon betont ausdruecklich „living for today„.

Beide Lieder wollen der Utopie ueber Gefuehle, Phantasie, Gesang naeher kommen.

Eine solche Haltung erscheint mir heute unreif, wuerdig fuer Jugendliche in der Pubertaet, die sich und ihre Gefuehle als Mittelpunkt der Welt empfinden.

Ein 73jaehriger Regierungschef sollte damit nicht viel zu tun haben. Tatsaechlich musste Rabin auch zum Mitsingen gedraengt werden. Ich erinnere mich gut an die Fernsehbilder, denn natuerlich hing auch ich am Fernseher und verfolgte die Rally.

Sechs Jahre spaeter nach Beginn der sog. 2. Intifada wurde „I hate Israel“ zum Hit in Aegypten.

Lied gegen Lied.

An diesem Abend besoff sich die Menge am Kikar der Koenige Israels in Tel Aviv und viele vor ihren Fernsehern an ihren eigenen Gefuehlen. Es waere ueberzeugender gewesen, wenn auch in Gaza und in Ramallah solche Rallies stattgefunden haetten.

Aus Rabins letzter Rede:

I want to say bluntly, that we have found a partner for peace among the Palestinians as well: the PLO, which was an enemy, and has ceased to engage in terrorism. Without partners for peace, there can be no peace.

Ganz richtig, ohne Partner zum Frieden kein Friede. Und die Auffassung, die PLO unter Arafat sei ein solcher Partner, erwies sich als Wunschdenken. Schon im Herbst 1995 haette ich Bedenken haben sollen, aber auch ich habe die Augen fest zusammengekniffen, um nicht aus dem schoenen Traum aufzuwachen.

Apr 6, 1994 – Afula
8 killed in a car-bomb attack on a bus.
Apr 13, 1994 – Hadera
5 killed in a suicide bombing on a bus at the central bus station.
Oct 9, 1994 – Bir Nabala
Nahshon Waxman was kidnapped and taken to Bir Nabala, where he was killed 5 days later during a rescue operation. An officer from the rescue team was also killed.
Oct 11, 1994 – Netzarim
3 soldiers killed by a suicide bomber riding a bicycle.
Oct 19, 1994 – Tel Aviv
21 Israelis and 1 Dutch national killed in a suicide bombing on the No. 5 bus.
Jan 22, 1995 – Netanya
18 soldiers and 1 civilian killed by two consecutive bombs at the Beit Lid junction.
Apr 9, 1995 – Kfar Darom
7 Israelis and 1 American killed when an explosivesladen van collided with a bus.
July 24, 1995 – Ramat Gan
6 killed in a suicide bomb attack on a bus.
Aug 21, 1995 – Jerusalem
3 Israelis and 1 American killed in a suicide bomb attack on a bus.

74 Tote in Israel durch Terroranschlaege in 16 Monaten (wobei ich Nashon Wachsmann und den Offizier, der bei der Aktion fiel, nicht mitgezaehlt habe).

Wenn ich in die andere Richtung zaehle, dann komme ich zwischen Maerz 1975 und 1993 auf 73 Tote in Israel durch Terroranschlaege.

18 Jahre versus 16 Monate.

„Friede“

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