Argumente fuer die Todesstrafe


Israel ist erpressbar.
Wie wir derzeit sehen, ist der Staat bereit, so gut wie jeden Preis zu bezahlen, um entfuehrte Soldaten oder auch nur ihre Leichen zurueckzubekommen.

Das ist ein sicheres Rezept, um weitere Entfuehrungen zu ermutigen. Und da kaum noch zwischen Lebenden und Toten unterschieden wird, haben die Entfuehrer weniger Ansporn ihre Geiseln am Leben zu erhalten.

Darueber hinaus ist voellig klar, dass die befreiten Terroristen bei der ersten Gelegenheit wieder am Konflikt gegen Israel teilnehmen:

Samir Kuntar, the Lebanese terrorist imprisoned in Israel for the cold-blooded murder of four Jews three decades ago, and whose release in exchange for IDF prisoners held in Lebanon is believed imminent, is already planning to kill again.

According to Israel National News Monday, Kuntar pledged in a letter recently written to Hizb’allah chief Hassan Nasrallah that he fully intends to continue down the path that led him to be locked up in 1979.

The Palestinian Media Watch translated a letter Kuntar wrote to Nasrallah last February pledged his allegiance:

„May peace be unto you, Hajj Imad. My oath and pledge is that my place will be at the battlefront, which is soaked in the sweat of your giving, and the blood of the most beloved among men (a reference to „shahids,“ Arabic for „martyrs“ – a reference to terrorists who give up their lives for the cause) and that I shall continue down the path until complete victory,“ he wrote. „I give to you, Sir Abu Hadi (a reference to Hassan Nasrallah) and to all the Jihad Fighters, my congratulations and renewed loyalty.“

(…)

Offensichtlich geht es gegen die kollektive Psyche Israels, Gefangene oder Leichen nicht freizukaufen, auch wenn der Preis rational nicht gerechtfertigt werden kann. Genausowenig kann erwartet werden, dass die Geiseln und/oder ihre Familien so selbstlos sein koennen, wie Rabbi Meir Ben Baruch von Rothenburg es war:

Meir selbst lehnte die Zahlung eines Lösegeldes vehement ab, um weitere Versuche des Königs, Gelehrte als Geiseln zu benutzen, zu vereiteln. Er wußte, daß ein Nachgeben der Gemeinden in diesem Fall zum Präzedenzfall geworden wäre.

Wormser Judenfriedhof, Grab des Maharams und Alexander Wimpfen

Das ist sind die Grabsteine des Maharam und von Alexander Wimpfen, der die Leiche schliesslich doch freigekauft hatte, auf dem Wormser Judenfriedhof. Als Kind habe ich auch meinen Stein hinzugefuegt.

Permanente Erpressbarkeit ist kein haltbarer Zustand. Wenn die israelische Oeffentlichkeit der Erpressung nicht widerstehen kann, muss eben auf der anderen Seite der Gleichung dafuer gesorgt werden, dass Israel weniger erpressbar ist.

Israel hat die Todesstrafe 1954 offiziell abgeschafft, aber mit folgenden Ausnahmen:

conviction for conviction for genocide, war crimes, crimes against humanity, crimes against the Jewish people, and treason in wartime

Deswegen konnte Adolf Eichmann noch 1962 hingerichtet werden.

Samir Kuntar hat mit Sicherheit ein Kriegsverbrechen begangen. Kein kriegerischer Konflikt rechtfertigt die Ermordung von Kindern und Zivilisten.

Marwan Barghouti, der allem Anschein nach von der Hamas im Rahmen der Freilassung von Gilad Shalit gefordert wird, ist in einem ordentlichen Gerichtsverfahren rechtmaessig verurteilt worden:

Last month, Barghouti was convicted specifically for organising four suicide attacks, three of them successful, which led to the deaths of four Israelis and a Greek Orthodox monk .

Selbstmordanschlaege gegen Zivilisten sind mit Sicherheit ebenfalls mindestens Kriegsverbrechen, vielleicht koennen sie auch als Verbrechen gegen die Menschlichkeit definiert werden.

Sowohl Kuntar wie Barghouti haetten aus meiner Sicht rechtmaessig auch die Todesstrafe erhalten koennen. Waeren sie hingerichtet worden, haetten womoeglich die Entfuehrungen von Benny Avraham, Omar Swaid und Adi Avitan im Herbst 2000, die Entfuehrung von Gilad Shalit im Sommer 2006 und die Entfuehrungen von Eldad Regev und Ehud Goldwasser nur wenige Tage spaeter nicht stattgefunden.

Man beachte den Fall von Scheich Yassin: 1984 wurde er zum ersten Mal von Israel verhaftet:

Yassin was arrested in 1984 and sentenced to 13 years in jail for illegal possession of arms, the establishment of a military organization and calling for the annihilation of Israel.

Schon ein Jahr spaeter wurde er freigepresst:

Yassin was imprisoned until May 1985, when he was released in a prisoner exchange deal between Israel and the terrorist organization of Ahmed Jibril.

Er nahm den Kampf gegen Israel sofort wieder auf:

In 1989, Yassin ordered Hamas to kidnap Israeli soldiers inside Israel, to murder them and bury their bodies in a manner that would allow Hamas to negotiate the exchange of bodies for Hamas prisoners, who would be released from jails in Israel. Yassin was arrested after the abduction and murder of IDF soldier Ilan Sa’adon, and the discovery of the body of IDF soldier Avi Sasports, who was also abducted and murdered. Yassin confirmed during his interrogation that he ordered the establishment of a military element within Hamas and approved the drafting of terrorists, as well as the carrying out of terrorist attacks. He was tried in Israel and received two life sentences for his involvement in these attacks.

Diesmal blieb er immerhin 8 Jahre im Gefaengnis, bevor er wieder freigepresst wurde:

Yassin was held from May 1989 until October 1997, when he was released in exchange for two Mossad agents following a bungled assassination attempt in 1997 by the Mossad on a Hamas activist in Jordan.

Er nahm den Kampf gegen Israel sofort wieder auf:

Yassin was a leading opponent of the peace process with Israel. He believed that Palestine belongs to Islam and advocated an Islamic state in all of Palestine. Sedan noted that he repeatedly said, “The so-called peace path is not peace and it is not a substitute for jihad and resistance,” and insisted that „Palestine“ should be “consecrated for future Muslim generations until judgment day” and that no Arab leader had the right to give up any part of its territory.“

Hamas became the principal instigator of suicide bombings and other terrorist attacks beginning in 2000. Although he was not a religious authority, he was referred to as “Sheikh Yassin,” because of his status as leader of Hamas. Yassin was sometimes referred to by the media as the “political” leader of Hamas, but he was responsible for authorizing and encouraging many terrorist attacks.

Eine gezielte Toetung m September 2003 ueberstand er leicht verletzt, aber im Maerz 2004 setzte eine israelische Bombe seinem Leben endlich ein Ende.

Palestinian militants today warned of swift and bloody retaliation against Israel after it „opened the gates of hell“ by assassinating Ahmed Yassin, the founder and spiritual leader of militant group Hamas.

berichtete damals der Guardian. Im Rueckblick aber koennen wir sehen, dass die Toetung fuer Israel und Israelis wesentlich weniger gefaehrlich war als seine fruehrere Gefangennahme.

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Aufbau von Sicherheitsstrukturen II


Herr Steinmeier, der Investitionen in die pal. Sicherheitsstrukturen fuer eine gute und sichere Anlage haelt, wartet wohl nur darauf, endlich Schlagzeile wie diese zu lesen, in denen Deutschland prominent vorkommt:

West Bank torturers funded by Britain Deutschland finanziert Folter?

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Der anonyme Verehrer


Als ich am Freitag mittag unsere Toechter von der Schule abholte, gab es schon im Schulhof ein grosses Hallo:

Die Grosse hatte nach der Fruehstueckspause eine hellblaue Geschenkschachtel in ihrer Schultasche gefunden und darin eine Kette und ein Armband aus blauen Perlen mit einem Zettel „Ich liebe dich (das ist nicht Shirel).“ Shirel ist ein Klassenkamarad, den ich regelmaessig mit der Grossen zusammen finde, wenn ich die Maedchen am Nachmittag abhole.

Alle Kinder aus der Klasse der Grossen, ihrer Parallelklasse und der Klasse der Kleinen waren sehr aufgeregt und erzaehlten ihren Eltern von dem mysterioesen und romantischen Vorfall. Die Grosse selber war dagegen eher still. Sie bat darum, wir sollten dem Papa nichts davon erzaehlen, ein Versprechen, das die Kleine innerhalb von Sekunden brach. Spaeter vertraute sie mir ihre Theorie an und heute morgen, als ich die beiden in die Schule brachte, sah ich den betreffenden Jungen: Er war so auffallend scheu, dass ich die Mutmassung der Grossen fuer bestaetigt halte. Vielleicht

Alle diese Kinder sind gerade mal neun Jahre alt. Arme Kids! Ich hoffe, dass sie noch eine Zeitlang Kinder sein koennen, ehe die Turbulenzen der Pubertaet ernsthaft einsetzen…

Wo ist Israel (איפה, איפה, איפה ישראל)?


Letzte Woche hatten wir die Abschlussfeiern in der Schule. Dieses Jahr standen sie unter dem Motto „60 Jahre Israel“ und in beiden Klassen wurde dasselbe Lied gesungen und getanzt mit dem Refrain „Wo, wo, wo ist Israel?“

In beiden Klassen gaben die Schueler auch in kurzen Sketchen Antwort auf die Frage, was denn Israel ausmache: Israel ist, wo die Leute einem die Richtung weisen, auch wenn sie den Weg selber nicht wissen. Israel ist, wo am Freitagnachmittag jeder Blumen kauft. usw.

Und hier ist meine derzeitige Antwort: Israel ist, wo am Sonntagmorgen im Buero noch vor Kaffee und Computer anschalten darueber gestritten wird, ob der Staat jeden Preis fuer entfuehrte Soldaten bezahlen soll oder nicht.

und weiterhin wird der Waffenstillstand gebrochen


The rocket landed near a gas station in the Sha’ar Hanegev region, causing no casualties or damage.

meldet die Jerusalem Post.

Und jetzt stellt Euch vor, was haette passieren koennen, wenn die Tankstelle getroffen und in die Luft gegangen waere…

Ein Rezept fuer den Selbstmord der modernen Gesellschaft


findet sich in der New York Times:

Nevertheless, a hallmark of liberal, secular societies is supposed to be respect for different cultures, including traditional, religious cultures — even intolerant ones.

(Hervorhebung von mir)

Das hat die Regierung der Bundesrepublik unter Willy Brandt mit ihrem Radikalenerlass damals etwas anders gesehen.

Feldmann schreibt weiter:

There is something discomfiting about a selective respect that extends to the Roman Catholic Church, with its rejection of homosexuality and women priests, but excludes Islam for its sexism and homophobia

Das Beispiel waere sicher ueberzeugender, wenn Schwule in ueberwiegend katholischen Laendern regelmaessig aufgehaengt wuerden. Ich habe auch meine Zweifel, ob der Ausschluss vom Priesteramt fuer Frauen wirklich einen Verstoss gegen die Menschenrechte darstellt…

Gleichzeitig in Berlin


entwickelt sich eine Konferenz fuer „Frieden“ in eine antisemitische Veranstaltung mit Vertreter von Syrien, Libanon, Saudiarabien und Iran,

Former Deputy Minister of Iranian Foreign Affairs Dr. Mohammad Javad Ardashir Larijani gave a speech Wednesday at an international conference calling for the cancellation of the “Zionist project”, which he said turned in the past 60 years into a “failed plan” that “created only violence and atrocities.”

Deutsche Steuerzahler finanzieren mit:

It was “generously” funded as described in the event’s program, by the German government, the Friedrich Ebert Foundation connected to the German Social-Democratic party and the German Protestant Church.

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Aufbau von Sicherheitsstrukturen


ist sicher auch im Iran eine gute Anlage, meinen Sie nicht, Herr Steinmeier?

7. internationale Messe für Polizeiausstattung in Teheran

Teheran (IRIB) – Die 7. internationale Messe für Polizei- und Sicherheitsausstattungen beginnt heute (Mittwoch) auf dem ständigen internationalen Messegelände in Teheran.

Laut unserem IRIB Reporter nehmen 114 inländische Unternehmen, sowie 32 ausländische Firmen aus Japan, Italien, Taiwan, China, Kanada, Deutschland, Frankreich, Südkorea, Singapur, den Niederlanden, England, Neuseeland, Belgien, der Schweiz und Spanien an der am heutigen Mittwoch beginnenden Messe teil.
Die Vorstellung der neusten Errungenschaften bei der Herstellung sowie neuer Technologien hat unter anderem zum Ziel, die Beziehungen zwischen inländischen und ausländischen Herstellern und Unternehmern zu intensivieren.

Hervorhebungen von mir.

Demonstrierende Studenten, nicht genuegend verpackte Frauen, verdaechtigte Ehebrecher, Schwule, Angehoerige der arabischen Minderheit oder auch Bahais werden sicher zu schaetzen wissen, wenn sie mit der neuesten Technologie verhaftet und gefangen gehalten werden.

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Palaestina-Konferenz in Berlin II


Aufbau von unten betitelt die ZEIT ihren Artikel zur Palaestinakonferenz und endet auf der frommen Note „schaden kann es nicht“:

(…)

Das Geld, das hier investiert werde, sei mehr als gut angelegt, sagte Frank-Walter Steinmeier. Auch der UN-Nahost-Gesandte Tony Blair wies auf den engen Zusammenhang zwischen der Verbesserung der Sicherheitsstandards und der ökonomischen Entwicklung hin. Nur wo Recht und Ordnung herrschten, könne es auch eine wirtschaftliche Erholung geben, sagte er.

(…)

Damit die Ergebnisse der Konferenz nun nicht Makulatur bleiben, haben die Niederlande für das kommende Jahr eine Folgekonferenz angekündigt. Zu diesem Zeitpunkt wird man dann auch wissen, ob der ehrgeizige Plan, die Zwei-Staaten-Lösung noch in der Ära von George W. Bush erreicht wurde oder nicht. Doch auch wenn das nicht der Fall sein sollte, wäre die Berliner Konferenz nicht umsonst gewesen, betonte Außenminister Steinmeier. Der Aufbau von Sicherheitsstrukturen lohne sich schließlich in jedem Fall.

Natuerlich lohnt sich die Investition allemal. In den zu bauenden Gefaengnissen koennen „Kollaborateure“ inhaftiert werden. Ausruestung, Waffen und Training kann auch die Hamas gebrauchen.

Recht und Ordnung setzen den politischen Willen dazu voraus. Wo der fehlt, bzw. dem „Kampf gegen die Besatzung“ untergeordnet ist, koennen Sicherheitsstrukturen leicht auch anderweitig eingesetzt werden. „Polizeikraefte“ der PA waren immer wieder auch an Anschlaegen beteiligt. Von Israel an pal. Sicherheitskraefte gelieferte Waffen wurden auf Israelis gerichtet. Deswegen hatte Israel auch als symbolische Geste leere (die Menschen wurden vorher gewarnt) Polizeigebaeude bombardiert. Aber die EU steht auf dem Standpunkt, dass etwas, was in der Vergangenheit daneben ging, am besten einfach wiederholt wird. So gesehen auch bei der EU-Verfassung…

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Das Doha-Abkommen wird uebrigens auch schon „erschuettert“


Das Doha-Abkommen war ein Waffenstillstand zwischen Hisbollah und dem libanesischen Staat, mit dem Hisbollah besaenftigt werden sollte. Tatsaechlich finden bereits wieder Kaempfe statt.

Das Problem bei Verhandlungen mit Terrororganisationen/totalitaeren Systemen ist, dass sie Zugestaendnisse einsacken, ihren Teil nicht einhalten und dann weitere Forderungen stellen.

So gesehen bei den Palaestinensern: Sie haben den Waffenstillstand bereits gebrochen und jetzt fordert nicht nur die Hamas, sondern auch die Fatah-Regierung unter Sayyad, dass Israel auch im Westjordanland keine Verhaftungen durchfuehren solle.

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