Gestern war wieder einmal Shiur und natuerlich lernten wir zum Thema Pessach. Ich war sehr muede, und die eigentliche Diskussion ging leider ziemlich an mir vorbei. Den tiefsten Eindruck hat mir die Ausfuehrung eines Teilnehmers gemacht. Er malte aus, wie die Israeliten die 10 Plagen miterlebten. Seiner Meinung nach haben sie keinen Triumph dabei empfunden, sondern Unruhe und Angst, wann wuerde die Reihe an sie kommen? Er verglich die Stimmung mit der heutigen Atmosphaere. Wir reden relativ wenig ueber die iranische Bedrohung, wir ducken sozusagen wartend die Koepfe. Wie damals koennen wir nicht wissen, ob wir gerettet werden oder ob ein Strafgericht uns und unsere Feinde treffen wird.
Vor diesem Hintergrund sehe ich auch die grosse Koaltion. Auf dem Parteitag der Arbeiterpartei vor einer Woche, plaedierte Barak fuer die Koaltion in auffallend emotionaler Weise. Eigentlich gilt er als gefuehlsarm und kalt, aber dieses Mal drohte ihm die Stimme zu brechen. Ob es wirklich nur darum geht, dass Barak an seinem Sessel klebt?
In einer Rede nur wenige Stunden, bevor er als Preminierminister vereidigt wird, sprach Netanyahu mit klaren Worten davon, dass die groesste Bedrohung vom Iran ausgeht:
Netanyahu pointed to the „spread of extreme Islam in our area, and all over the world,“ warning against the severe danger of nuclear armament of these extreme forces, hinting at the development of Iran’s nuclear activities. „The Iranian leader’s plan to erase Israel falls on deaf ears around the world,“ and is almost accepted as „routine,“ Netanyahu said.
Ein Beispiel fuer taube Ohren, finde ich in Reinhard Meiers Kommentar in der NZZ. Netanyahu sagt deutlich „Iran“, aber Herr Meier hoert „kein Palaestinenserstaat“. Offensichtlich ist er immer noch mit den Parametern von 1999 zugange. Die passen heute aber wirklich nicht mehr. Mit Hamas haben die Palaestinenser eine Organisation gewaehlt, die eine 2-Staatenloesung ablehnt. Ihr Ziel ist die Vernichtung des Staates Israels und dafuer hat sie sich mit dem Iran verbuendet. Wenn es in absehbarer Zukunft zu einem verhandelten Frieden zwischen Palaestinensern und Israel kommen sollte, dann nur, wenn vorher die iranische Drohung neutralisiert werden konnte. Bomben auf iranische Atomanlagen waeren ein effektiverer Weg zum Frieden als die Raeumung israelischer Siedlungen im Westjordanland, und wenn dieser Gedanke noch so sehr allem zu widersprechen scheint, was europaeische Journalisten oder andere Linke fuer wahr halten.
Dass „Friede“ im internationalen Sprachgebrauch ein Codewort fuer die Zerstoerung Israels geworden ist und auch als solches verstanden wird, beweist u.a. die neueste innerpal. Umfrage:
61.9% geben an, den Friedensprozess zu unterstuetzen, (Frage 04) 58% sind mit dem Saudischen Friedensplan einverstanden (Frage 33) und gleichzeitig finden 54.2% Anschlaege auf israelische Zivilisten in Kernisrael gut (Frage 34). Besonders krass sind die Angaben aus dem Gazastreifen: 73.3% Unterstuetzung fuer den Friedensprozess, 63.9% fuer den saudischen Vorschlag und 66.9% fuer Anschlaege auf israelische Zivilisten. Friede=Voelkermord. Immerhin nett, dass sie uns Israelis so viel Verstand zutrauen, dass wir uns nicht freiwillig darauf einlassen (Frage 37). Hattip: Elder of Ziyon.
Filed under: Iran, Israel, PA, Propaganda | Tagged: Bedrohung Iran Atombombe, Friede Voelkermord, Grosse Koalition Israel Likud Avoda, Netanyahu Barak, Pessach | 7 Comments »
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