Neuer Beleg fuer Rassismus in Israel


Regelmaessig zum Unabhaengigkeitstag wird das Volk befragt, wie zufrieden es mit dem Staat eigentlich ist.
Bei der Umfrage kommen auch die arabischen Israelis zu Wort, da faengt der Rassismus noch nicht an. Bei der Auswertung wird aber glatt differenziert (erstes Anzeichen fuer institutionalisierten Rassismus!) und dabei entsteht folgendes Bild:

80% der befragten juedischen Israelis bescheiben ihre perosenlichen Lebensumstaende als sehr gut oder gut, aber nur 51% der befragten arabischen Israelis.

Fast 90% der juedischen Israelis beurteilen die Leistungen des Staates als sehr gut oder ziemlich gut, aber nur zwei Drittel der arabischen Israelis.

81% der juedischen Israelis sehen die Zukunft des Staates Israel optimistisch, aber nur zwei Drittel der arabischen Israelis.

Auf die Frage, ob sie weiterhin in Israel leben wollen, antworteten 81% der juedischen Israelis mit ja, 14% wuerden lieber in ein anderes Land ziehen und 5% haben keine Praeferenz. Von den arabischen Israelis wollen 94% in Israel leben, 2% wuerden lieber in ein anderes Land ziehen und 4% haben keine Praeferenz.

Hmmm.

Zum Vergleich bringe ich noch ein paar Zahlen zur Zufriedenheit der Buerger mit der PA:

The data, moreover, point to rising levels of Arab emigration, particularly among young people. According to the survey conducted by Bir-Zeit University, 32 percent of all Palestinians and 44 percent of Palestinian youth would emigrate if they could.[48] The official Palestinian newspaper Al-Hayat al-Jadida has reported similar numbers.[49] A public opinion poll conducted by the Near East Consulting Corporation in the Gaza Strip reveals an even higher rate—47 percent of all Palestinians in the Gaza Strip. [50] Translated into numbers of people, as of 2006, more than a million Arabs in the Palestinian territories wish to emigrate. As journalist Amit Cohen noted in 2007, „Close to 14,000 Palestinians, more than 1 percent of the population in the Strip, have left the Gaza Strip since the implementation of the withdrawal program,[51] largely for financial reasons.[52]

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Jom Hasikaron


In fast allen Schulen in Israel findet heute eine Gedenkfeier fuer die Gefallenen fuer die Gruendung und Sicherheit des Staates statt. Hier ein Bild aus der Schule unserer Kinder.

The Defense Ministry said that since 1860, when the first Jewish settlers began establishing Jewish neighborhoods outside the Jerusalem city walls, 22,570 men and women have been killed in defense of the Land of Israel.

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Eines der Kinder las ein Gedicht vor. Es war kurz und ging ungefaehr so: In Israel gibt es kein Grabmal des Unbekannten Soldaten. Wer dort einen Kranz niederlegen will, muss die Blumen in den Wind streuen. In Israel gibt es keinen unbekannten Soldaten. Sie haben alle einen Namen und ihr Grab.

Vogel Strauss oder wie man sich selber etwas vormacht


In den Schlagzeilen heute spielt wieder einmal Ahmadinejad (in passender Gesellschaft neber der Schweinegrippe) eine Rolle.

So sehen die Schlagzeilen aus:
Ahmadinedschad geht überraschend auf Israel zu (Die Welt)

Ahmadinejad ‚fine‘ with two-state solution (Y-net)

Tatsaechlich hat Ahmadinejad nichts gesagt, ausser, dass er ganz sicher ist, dass die Palaestinenser sich nicht mit einer 2-Staaten-Loesung zufrieden geben.

AHMADINEJAD: Well, we are asking for the legal rights of the Palestinian people. What we are saying is that the Palestinian people like other peoples have the right to determine their own fate. Muslims, Christians and Jews alike. We should — they should allow them to engage in elections, free elections and a free referendum to determine for themselves their own fate.

Merke, fuer Ahmadinejad sind die Palaestinenser ein Volk, die Juden aber nicht, daher haben sie kein Selbstbestimmungsrecht.

George Stephanopoulos stellt die Frage insgesamt viermal und legt Ahmadinejad die gewuenschte Antwort deutlich in den Mund:

If the Palestinian people negotiate an agreement with Israel and the Palestinian people vote and support that agreement, a two state solution, will Iran support it?

If they choose a two state solution with Israel, that’s fine.

But if they choose a two state solution, if they choose to recognize Israel’s existence, Iran will as well?

If the Palestinians sign an agreement with Israel, will Iran support it?

Dass Stephanopoulos so insistieren muss, sollte schon einiges deutlich machen.
Zum Schluss erntet er folgende Antwort:

AHMADINEJAD: Whatever decision they take is fine with us. We are not going to determine anything. Whatever decision they take, we will support that. We think that this is the right of the Palestinian people, however we fully expect other states to do so as well.

Der Hinweis auf die anderen Staaten bezieht sich offensichtlich auf folgende, vorangegangene Bemerkung:

Let me approach this from another perspective. If the Palestinians decide that the Zionist regime needs to leave all Palestinian lands, would the American administration accept their decision? Will they accept this Palestinian point of view?

Ueber die Zukunft des ehemaligen Mandatsgebietes Palaestina sollen ausschliesslich die Palaestinenser abstimmen. Israelis haben nur dann eine Stimme, wenn sie als juedische Palaestinenser im Sinne der PLO Charter gelten:

Article 6: The Jews who had normally resided in Palestine until the beginning of the Zionist invasion will be considered Palestinians.

Das ist nicht das erste Mal, dass von iranischer Seite eine solche Abstimmung vorgeschlagen wird.

Hier eine Studie des Iran Analysis Quarterly vom Herbst 2004

President Khatami also emphasised on the Palestinian’s rights including self-determination, liberation of Jerusalem, and a free Palestinian homeland. Khatami called for a referendum on the future government of a Palestinian state, and an independent system of government with Jerusalem as its capital. President Khatami said the foreign policy of the Islamic Republic of Iran is based on détente but struggle against the world arrogance and hegemonies is among the principles of the Islamic Republic and Tehran has never abandoned the struggle against Israel and support for the Hezbollah as a strategic principle in its foreign policy.

In March 2002, it was alleged that that Iran was engaged in arms transfers to the Arafat government. These news had a wide backlash throughout the world and especially was interpreted as a sign of renewal between Iran and Arafat. President Bush went so far as to say explicitly that: “Iran’s arms shipments and support for terror fuel the fire of conflict in the Middle East, and must stop”. [xxxvii]

Ayatollah Khamenei immediately rejected President’s Bush’s statements regarding Iranian involvement in Palestinian activities.[xxxviii] He reiterated Iran’s proposal for resolving the Israeli-Palestinian conflict: “There is only one logical solution…All the Palestinian refugees should return from Lebanon, Jordan, Kuwait, Egypt, and other Arab countries to their motherland, Palestine. [Only] the people closely connected to it [the homeland] must return; we are not referring to the people who were brought here from afar [i.e. from Europe]. The people who were in Palestine prior to 1948 are the Palestinian nation – the Muslims, the Christians, and the Jews.[xxxix] They should choose the nature of their desired political system…This is democracy. This proposal, based on the soul of democracy and the rules of human rights, is quite logical, and very practical, and therefore I encouraged all Arab and Islamic countries, as well as all other world nations, governments, and global communities to aim for its realisation”.

Man beachte, dass diese Idee hier vom „moderaten“ Khatami vorgetragen wird.

eine Krankheit namens Hausaufgaben und andere Kleinigkeiten


Gestern morgen stand die Kleine ganz zerknittert auf und klagte ueber starke Kopfschmerzen. Ich mass ihr gleich Fieber (keins). Beim Frueckstueck weinte sie still vor sich hin. Das Wetter ist derzeit so wechselhaft, dass viele Menschen darauf reagieren. Ich gab ihr daher einen Kindersyrup gegen Schmerzen. Auf dem Weg zur Schule telefonierte ich noch rasch mit der Lehrerin. Ich war genau 2 Stunden im Buero, da rief die Schulsekretaerin an, ich solle die Kleine bitte abholen kommen.

Irgendwie hatte ich nicht den Eindruck, dass ihr wirklich etwas fehlte. Mein erster Test war, dass ich ihr sagte, ich muesse noch in den Supermarkt, um Zutaten fuer die obligatorische Huehnerbruehe zu kaufen. Ob ich sie erst nach Hause bringe solle oder ob sie mitwolle? Wirklich kranke Kinder haben keinen Spass am Einkaufen. Sie wollte mit. Zuhause steckte ich sie ins Bett. Wirklich kranke Kinder schlafen bald ein und bleiben lange liegen. Die Kleine blieb nur 20 Minuten im Bett. Ob sie wirklich schlief oder nur so tat, kann ich nicht mit Sicherheit beantworten, aber ich tippe auf Letzeres. Weil die Huehnersuppe laenger kochen sollte, machte ich zwischendurch Toast. Sie ass mit gutem Appetit zwei Toasts. Ich regte an, dass sie ja an ihrer Hausarbeit zu den 10 Plagen arbeiten koennte. Der Vorschlag fiel auf fruchtbaren Boden. Die Kleine sass 4 Stunden fast ununterbrochen am Computer und arbeitete. Selbst als ihre Schwester nach Hause kam und einen Film ansehen durfte, blieb sie bei ihrer Arbeit. Sie schaffte es fertigzuwerden, bevor ihr Begabtenunterricht anfing und auf meine Frage hin, antwortete sie, dass sie natuerlich hingehen wolle.

Wie es der Zufall will, ist heute der Abgabetermin.

Waere es nicht effizienter gewesen, wenn die Kleine ihre buehnenreife Vorstellung dafuer verwendet haette, einen Aufschub zu bekommen, anstatt sich die Zeit zu verschaffen, rechtzeitig fertig zu werden?!

Am Unabhaenigkeitstag wollen wir wieder mit Zelt und Grill in den Yattirwald. Diesmal kommen auch die Fahrraeder mit. Spontan habe ich auch die Witwe von G. und ihren Sohn eingeladen. Dabei hatte ich ganz uebersehen, dass wir zur Zeit nur ein Auto haben. Ein Kollege leiht mir aber seinen Wagen, so dass die Logistik geloest ist. Zwei weitere Kolleginnen wollen auch kommen.

Auserwaehltheitsneid


Bei Lila habe ich noch einen Antisemiten voreingenommenen Europaeer gelesen:

Deine durchaus sophistische Frage rekurriert augenscheinlich auf die Auffassung einer Singularität im jüdischen Leiden. Der sophistische Grundton ist daran zu erkennen, dass alleine der Gegenüberstellung zweier Greueltaten ein Maß von Zynismus inhärent ist, welches wirklich schwer zu ertragen ist. Soviel zu deiner Fragestellung. (In Anbetracht deiner Voreingenommenheit lässt sich also keine angemessene Antwort geben)

Was den Artikel von Stephens betrifft, so zeigt sich auch hier eine eklige Blasiertheit, die bereit ist die Auserwähltheit im Leiden so weit zu entgrenzen, bis ihr sogar das Leiden der Anderen, also die eigene Untat zugerechnet werden kann. So macht man sogar das Leiden der Anderen zu seinem eigenen. Bei soviel Kaltschnäuzigkeit bleibt einem nichts mehr zu sagen.

Ich hoffe doch sehr, dass der von dir zitierte Autor seinen Text in geistiger Umnachtung verfasst hat.

Abgesehen vom boesartig ueberheblichen Tonfall faellt mir auf, dass das Ressentiment des Verfassers gegenueber Juden anscheinend vor allem darauf beruht, dass sie sich als auserwaehltes Volk betrachten. Dieselbe Beobachtung habe ich bei vier der hier analysierten Kommentarschreiber gemacht. Dedie, Bernard, Krug und Luethy bestehen darauf, dass der Auserwaehltheitsgedanke des Judentums mit Herrenmenschengehabe und Rassismus gleichzusetzen sei.

Auf diese falche Vorstellung bin ich schon einmal eingegangen und habe sie sowohl historisch (urspruenglich Stammesgott, jeder Stamm hatte mindestens einen zustaendigen Gott, war also auserwaehlt) wie theologisch (Auserwaehlung als Imperativ, sich an Gebote zu halten) widerlegt.

Auf welcher Grundlage dieser Auserwaehltheitsneid entstand hat Manfred hier ausgearbeitet:

Das Christentum entwickelte seine spezifische Identität in Auseinandersetzung mit und in Abgrenzung vom Judentum – es definierte sich geradezu dadurch, dass es nicht jüdisch war, während es zugleich den Anspruch erhob, gleichsam das bessere Judentum zu sein. Dadurch wurde den Juden von Beginn der Christianisierung an der Status der “Sie-Gruppe” (also der Gegengruppe zur “Wir-Gruppe”) zugeschrieben und durch den prägenden Einfluss des Christentums auf die von ihm durchdrungenen Gesellschaften in deren kulturelle DNA eingeschrieben:

(Hervorhebung von mir)

Dieser Anspruch, die christliche Kirche habe das Judentum abgeloest (Neuer Bund im Gegensatz zum Alten Bund) ist in der Befreiungstheologie immer noch praesent und wird in den USA vor allem von schwarzen Klerikern vertreten. Kyle-Anne Shiver zitiert im American Thinker :

To be Christian is to be one of those whom God has chosen. God has chosen black people!
– James H. Cone; Black Theology and Black Power; p. 151

Im selben Werk sieht sie auch den Ausdruck von Holocaustneid:

The whole world knows the Nazis murdered millions of Jews and can suspect that the remaining Jews are having some emotional reaction to that fact. Negroes, on the other hand, are either ignored or thought to be so subhuman that they have no feelings when one of their number is killed because he was a Negro. Probably no week goes by in the United States that some Negro is not severely beaten, and the news is reported in the Negro press.

Every week or maybe twice a week almost the entire Negro population of the United States suffers an emotional recoil from some insult coming from the voice or pen of a leading white man.

The surviving Jews had one, big, soul-wracking „incident“ that wrenched them back to group identification. The surviving Negroes experience constant jolts that almost never let them forget for even an hour that they are Negroes.

kleine Beobachtung zum aegyptischen Fernsehen


Mein Mann schaut mitunter den aeygptischen Sender. Er kann genug Arabisch, um halbwegs folgen zu koenenn. Ich schaue insgesamt selten fern und von arabischen Sendern habe ich nichts. Gestern werkelte ich also auch herum. Ploetzlich meinte mein Mann, die Aeypter seien geradezu obsessiv. Seit einigen Tagen wuerde man sich pausenlos mit entweder mit den verhafteten Hisbollahzellen in Aegypten oder mit Ahmadinejad in Genf beschaeftigen.

Spontan antwortete ich, dass es in Wirklichkeit um die Nachfolge Mubaraks geht, was die Intensitaet natuerlich erklaert. Auch nach etwas Nachdenken, scheint mir, dass Aegypten tatsaechlich an einer Wegscheide steht. Hosni Mubarak ist 81 Jahre alt. Seit einigen Jahren wird Mubaraks juengerer Sohn Gamal als Nachfolger aufgebaut. Das Problem bei der Machtuebergabe sind nicht die Konkurrenten aus der eigenen Regierungspartei, alle alten Herren, sondern die Muslimbruderschaft. Bis jetzt steht der Muslimbruderschaft ein aegyptisches Gesetz von 1952 entgegen, wonach keine Partei mit religioesem Programm antreten darf .

Die Regierungspartei NDP ist schon lange an der Macht und so korrupt, dass die Muslimbruderschaft mehr und mehr als einzige ernsthafte Oppositon erlebt wird, umso mehr seit die saekulare Oppositon „Kifiya“ („es reicht“) sich mehr oder weniger aufgeloest hat. Die langsame Aufloesung erfolgte parallel zum Auslaufen der neo-con Ideen von der Demokratisierung der arabischen Welt.

Die Muslimbruderschaft ist sozusagen das Mutterhaus auch der Hamas. Wir wissen, dass Hamas und Hisbollah und zunehmend Hamas und Iran kooperieren. Die Muslimbruderschaft ist also das iranische Pferd im Rennen um die Herrschaft in Aegypten, waehrend Gamal Mubarak das amerikanische Pferd ist. Der Iran setzt dabei darauf, dass der Hass auf Israel (nicht zuletzt dank der jahrzehntelangen Indoktrination durch die gelenkten, aegyptischen Medien) in der aegyptischen Bevoelkerung tief genug sitzt, dass auch die Einmischung durch eine fremde Macht geschluckt wird. Mit der Veranstaltung in Genf sollten wohl auch die Aegypter beeindruckt werden.

Ob die Rechnung aufgeht?

Recycling im Gazastreifen


Nach dem Abzug der IDF aus dem Gazastreifen, Ende Januar sammelten Leute von Hamas und UNRWA (ohnehin gehoert wohl ein grosser Teil der UNRWA-Angestellten der Hamas an) nicht explodierte israelische Munition ein. Eine Delegation von UN-Fachleuten haette die Sprengkoerper detonieren und damit unschaedlich machen koennen.

Aber Hamas sah nicht, warum so viel verwendbarer Sprengstoff verschwendet werden sollte und UNRWA stimmte wohl im Stillen zu. Jedenfalls fand sie nichts dabei, das Lager mit der gesammmelten Munition von Hamasleuten bewachen zu lassen. Erwartungsgemaess verschwanden Wachen samt Munition in kuerzester Zeit.

Ein solches Geschoss ist gestern wieder aufgetaucht, auf einem Parkplatz im Wohnviertel Zeitoun. Es gab vier Verletzte, alle Maenner Anfang 20.

Was wetten wir, dass es sich um Zivilisten wie Nahiz Abu-Namous handelt?

Momentaufnahme: Antisemitismus unter NZZ-Lesern


Lila von Rungholt schrieb vorgestern: Ich moechte lieber nicht wissen, wievielen Zuhoerern in Europa Ahmadinejad aus der Seele spricht.

Gestern begann ich eine Momentaufnahme anhand der Berichterstattung in der NZZ ueber Ahmadinejads Rede bei der Eroeffnung der UN Anti-Rassismus-Konferenz in Genf. Dazu wurden bis gestern mittag wurden 46 Kommentare gepostet, unter 41 verschiedenen Namen. Ich gehe mal davon aus, dass jeder Name eine natuerliche Person bedeutet. Die NZZ ist ja nicht gerade eine Boulevardzeitung. Alle 41 Personen schreiben ausgezeichnetes Deutsch und koennen sich gut ausdruecken.

Die meisten der Kommentatoren sind Leute, mit denen ich mich gern mal auf einen Kaffee treffen wuerde, aber nicht alle.

Vermutlich waere Audrey Fischer ueberracht, dass ich sie als Antisemitin einordne. Sie arbeitet an der Basler Universitaet im Departement Physik

Eindeutig antisemitisch ist an ihrem Kommentar, dass sie Israel unterstellt, einen Holocaust an den Palaestinenser zu verueben:

Erstaunlich ist für mich immer wieder, dass die Israeli den Palestinensern das antun, was sie selber auch erlebt haben. Verfolgung, Unterdrückung, Gewalt, Folter.

Wenn die Israelis die Nazis von heute sind, dann hat Ahmadinejad im Prinzip recht, auch wenn seine Rede fuer Frau Fischer „kein Bravourstück“ war. Da seit 60 Jahren weder Krieg noch Friedensverhandlungen, die aber von Fr. Fischer nicht wahrgenommen wurden, zu einer Loesung des pal.-isr. Konflikts gefuehrt haben, koennte man es vermutlich ihrer Meinung nach mal mit dem Ansatz des Irans versuchen. Welche „Uebersetzung“ von Vernichtung sie vorzieht, kann ich nicht beurteilen.  Aus der Tatsache, dass Frau Fischer unter ihrem eigenen Namen schreibt und sich nicht bemueht, ihre Opfer-Taeter-Umkehr zu verklausulieren, schliesse ich, dass sie sich ihres Antisemitismus gar nicht bewusst ist.

Ein weiterer Antisemit ist Benjamin Behringer. Leid kann ich nicht klaeren, welcher von zwei Kandidaten der Verfasser ist. Sein einziger Einwand gegen Ahmadinejads Rede ist, dass er nicht deutlich genug sagt, gegen wen es geht:

Wenn er wenigstens klar Regierung adressieren würde, anstelle dem pauschalisierenden „Zionissmus“-Retorik könnte man ihm ja recht geben und er würde sicher mehr erreichen.

Dann koennte Behringer ihm nicht nur Recht geben, sondern auch zur Seite stehen bei seinem Projekt, Israel zu vernichten.

Bei dem Antisemiten Günter Dedié koennte es sich um diesen Lehrer am Karl-von-Closen Gymnasium in Eggenfelden handeln

Auch wenn der Iran sich unbeliebt macht, Fakt ist, daß Israel 1. den Palästinensern das Land raubt (wie die USA den Indianern), 2. eine Mauer baut (wie die DDR), und 3. sich als auserwähltes Volk sieht und sich so benimmt (hier spare ich mir vorsichtshalber den Vergleich).
Aus der Reaktion der USA und Europas ist abzulesen, daß man mit allen Mitteln zu verhindern sucht, daß diese Dinge transparent werden, und vielleicht sogar etwas dagegen getan werden müßte …

Er scheint an die zionistische Verschwoerung zu glauben, die die USA und Europa unter der Fuchtel hat. Eigentlich muesste etwas gegen Israel unternommen werden. Ahmadinejad hat ja Recht. Dass er den Nazivergleich lieber nicht ausschreibt, weist darauf hin, dass Dr. Dedie ein bewusster Antisemit ist.

Joachim Daners ist vermutlich der ehemalige Vizedirektor der Galaxy Development AG. Er sieht das ganz aehnlich wie Dr. Dedie. Ahmadinejad hat Recht, alle die es nicht wahrhaben oder zugeben wollen, sollten zum Zuhoeren verflichtet werden.

Die Konferenz sollte wieder abgehalten werden. Und wieder muss der Iran mit an den Tisch. Ganz egal was die Israelis dazu sagen. Es geht um Menschenrechte, und diese wurden wie man vor kurzem in Gaza sah, mit Füssen getreten. Leider hat die EU und die USA dazu geschwiegen. Eine Schande. Das muss sich ändern und genau dazu braucht es eben diese Konferenzen. Man sollte die Länder verpflichten dabei teilzunehmen.

Auch Daniel Frei tutet in dasselbe Horn. Ahmadinejad hat Recht und die westlichen Laender sollten besser zuhoeren. Der Name ist zu verbreitet, als dass ich den Schreiber identizifieren koennte. Ich tippe eher auf den Kommunikationfritz als auf den Sportjournalisten.

Justine Natell scheint das Pseudonym eines Antisemiten zu sein, das ausschliesslich fuer die NZZ angelegt wurde. Der Name taucht sonst nirgends auf. Angesichts des Stils laesst sich vermuten, dass der Schreiber gute Gruende hat, sich nicht offen zu bekennen.

Schade nur, das alle die feinen Leute (Israel, USA, EU) dem Achmadinedschad überliessen, auf das Verbrechen hinzuweisen. In Gaza hat die beste nahostliche Armee einen Krieg gegen die Kinder geführt, siehe z.B. „GAZA – mit Panzern und Bomben gegen die Kinder“
http://kinder-alarm.blogspot.com/2009/02/gaza-mit-panzer-und-bomben-gegen-die.html
Das geschah mit der Duldung auch von Ban Ki Moon . Die freie Medien haben nicht übers Herz gebracht uns über die Grausmakeit überhaupt zu informieren. Israel sucht sich immer jüngere Feinde aus. Israel ist im Übrigen die einzige Demokratie im Nahen Osten, die Folter zulässt, die andere sind keine Demokratien.
USA garantiert den Folterknechten die Straffreiheit, ein anderes Vorbild der Demokratie. Die deutsche Demokratie ist nicht weniger vorbildlich, sie ist schliesslich „made in USA“, genauer „made in CIA“ siehe Video http://video.google.com/videoplay?docid=7627198159872984011 .

Der von Natell verlinkte Blog „argumentiert“ uebrigens, dass Israel willentlich und bewusst Kinder ermorde (der alte Ritualmordvorwurf), weil die Alterspyramide im Gazastreifen einem 3.-Welt-Land entspricht. Nach der gleichen Logik, ist jede Partei, die in einem 3.-Welt-Land irgendwelche militaerischen Aktionen durchfuehrt, ein sadistischer Kindermoerder, das muesste dann auch fuer die Bundeswehr in Afghanistan gelten.

Auch Kurt Macquat aus Cham ist eindeutig Antisemit.

Undiplomatisch hat ein Staatspräsident hat die Wahrheit im Klartext ausgesprochen. Die vom eigenen Gewissen geplagten Diplomaten haben den Saal verlassen. Keine gute Methode um einen Beitrag an die Verständigungsprobleme dieser Welt zu leisten.

Matthias Schlegel ist kein seltener Name. Vorsichtshalber entferne ich Bild und versuchte Identifizierung. Ich moechte niemanden zu Unrecht beschuldigen. Der Schreiber ist offensichtlich ein virulenter Anti-Zionist, der seine Vorurteile vor unpassenden Fakten zu schuetzen weiss:

Zum Teil absurd die Kommentare hier. Ahmadienjad wird als Despot verunglimpft, dabei wurde er demokratisch gewählt. Von Menschenrechtsverletzungen im Iran weiss man höchtens vom Hören sagen, aber Israel hat noch Anfang Jahr den Gazastreifen in Schutt und Asche gelegt, mit hunderten ziviler Opfer. Palästinenser haben weder in Israel noch in den besetzten Gebieten irgendwelche Rechte. Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist katastrophal, die Menschen müssen mit internationaler Hilfe vor dem Hungertod gerettet werden. Israel knechtet ein ganzes Volk und zieht in Israel ein Apartheidsystem auf. Aber hier ist man empört wenn Ahmadinejad die erwartet provokante Rede hält. Man tut, als ob Merz Ahmadinejad persönlich eingeladen hätte, dabei ist das eine UNO Konferrenz. Die Hamas ist die demokratisch gewählte Regierung des Gazastreifens, und das ist die Politik des Westens: Demokratie als allseligmachendes Mittel, aber auch nur dann wenn sie politisch ins Konzept passt.

Max Bernard ist wieder ein klarer Antisemit. Er wohnt im Grossraum Zuerich und hat in einem Schreiben an Micheline Calmy-Rey schon darueber geklagt, dass die Immobilienpreise wegen des Fluglaerms sinken. Er hat es auch mit der Antisemitismuskeule. Sein angeblicher Philosemitismus von vor 30 Jahren ist in Antisemitismus umgekippt und er geniesst es, die Juden als „Herrenvolk“ zu denunzieren. Der Nazivergleich lugt um die Ecke.

Auch Wolfgang Krug halte ich fuer antisemitisch. Eher unauffaellig laesst er die in antisemitischen Kreisen verbreitete Meinung einfliessen, dass Israel sich von den USA finanziell aushalten lasse. Deutlich verraet er seine Geisteshaltung, wo er schwadroniert:

Dass aber Israel mit dem Verständnis gegründet wurde, dass Araber Menschen untergeordneter Bedeutung seien, und auch heute nach diesem Prinzip handelt, ist erwiesen. Die Herren Europäer haben wieder einmal, statt Ahmadinejad zur Rede zu stellen, feige den Saal verlassen. Die israelische Peitsche funktioniert immer noch.

Bei Rolf Kojer bin ich mir nicht im Klaren. Moeglicherweise ist er einfach schlecht informiert. Allerdings kann sein lueckenhaftes Wissen auch auf selektive Wahrnehmung hinweisen, wie bei Mathias Schlegel. Seiner Meinung nach hat Ahmadinejad zwar schwer uebertrieben, aber etwas Recht habe er eben doch in seiner Daemonisierung Israels.

Dann gibt es noch die Leute, die von oben herab auf Israel und den Iran blicken und sich selber fuer etwas Besseres halten. Aequidistanz hat nicht nur den Vorteil, das eigene Ueberlegenheitsgefuehl zu polstern, sondern auch, dass man rein gar nichts wissen muss. Wenn nur ein genuegend grosser Abstand eingenommen wird, sieht man sowieso so gut wie nichts.

Ein Beispiel fuer diese Haltung bietet Dieter Stephan Speidel

Wie Kinder im Kindergarten!
Betrachtet man die Menschheit mal aus einer gewissen Distanz, so stellt man fest, dass sich die Menschen wie Kinder im Kindergarten aufführen, wären da nicht all die Verletzungen und Morde involviert.
Sowohl das Verhalten des Iranischen Präsidenten, wie das der Israeli ist kindisch und das „trötzeln“ wird hoffentlich unter der Führung Obama’s ein Ende nehmen. Die Annerkennung anderer und dies gilt sowohl für Christen, Muslime, Atheisten und auch Juden wäre wirklich an der Zeit. Offenbar beginnt der Rassismus leider immer wieder bei den Religionen. Aus dieser Sicht gesehen bringen die Religionen immer wieder viel, viel Unheil statt Heil in die Welt. Wo ist denn hier der Heiland geblieben? Sogar Christen bekämpfen sich untereinander in der Grabeskirche in Jerusalem. Total kindisch! Dass sich die Schweiz neutral verhält und die Interessen der USA und Iran vertritt wird soga in den Schweizer Medien nicht verstanden! Kläglich!

Dass die Aequidistanz latent gegen Israel gerichtet ist, wird aus dem Schlussatz deutlich. Die Schweiz vertritt die Interessen der USA und des Irans. Um die Interessen Israels schert sie sich nicht. Herr Speidel ist politisch alles andere als uninteressiert, zumindest in der Schweizer Innenpolitik. Seine zur Schau gestellte Oberflaechlichkeit zum Thema Nahost hat moeglicherweise mit selektiver Wahrnehmung zu tun. Leider hat er Recht damit, dass wir uns auf den „Kindergaertner“ Obama gefasst machen muessen!

Adrian Cobbe, Christoph Steffen und Chrysostomos Luethy ueben sich in wohlfeiler Aqeuidistanz, gepaart mit mangelhaftem Wissen, zweifelhafter Logik und latenter Feindseligkeit gegenueber Israel.

Herr Luethy meint, dass die Selbstdefinition Israels als Juedischer Staat ein Beweis fuer institutionellen Rassismus sei. Das ist natuerlich Bloedsinn. Auch die deutsche Staatsbuergerschaft wird u.a. nach ethnischen Gesichtspunkten definiert. Ist Deutschland also ebenso rassistisch wie der Iran und Israel?

Herr Steffen sieht Israel als Gottesstaat und „Ziehkind“ der USA und Europas. Er gibt offen zu, dass er die Existenz des Staates Israels zur Disposition stellen moechte, wenn es dafuer iranisches Oel gibt:

Israel und den Iran verbindet vieles. Beide Gottestaaaten erheben unter Berufung auf die Geschichte auf Vormachtstellungen. Die Atomprogramme beider Staaten sind im Dunkeln. Ebenso ungenau nehmen es auch beide mit den Menschenrechten. Europa und die USA haben das „Problem“ des jüdischen Gottestaates Israel geschaffen. Im Interesse des Friedens tun wir gut daran, auch mässigend auf unser recht aggressives Ziehkind einzuwirken statt nur auf dem vollmundigen Präsidenten des Irans herumzuhacken. Dies umsomehr, weil der Westen mehr vom iranischen Öl abhänigig ist als von der Existenz eines jüdischen Gottesstaates.

Herr Cobbe stellt Ahmadinejad und Israel gleich, also einen Regierungschef und einen Staat. Das passiert ihm nicht nur einmal, sondern zweimal in seinem kurzen Text, hat also etwas zu bedeuten. Wahrscheinlich ist der Iran fuer ihn zu retten, wenn ein „Moderater“ gewaehlt wird, aber Israel ist an sich radikal und blind. Dazu passt, dass er an die Macht der Antisemitismuskeule glaubt.

Lukas Meier macht aus seinem Desinteresse eine Tugend:

Vor der eigenen Tür kehren
Es gibt viele kleine Probleme, über die man in der Politik streiten kann. Der Nahostkonflikt ist ein grosses Problem und so verwundert es nicht, wenn es zum Eklat kommt, sobald ein Beteiligter einmal ausspricht, was er wirklich denkt (und natürlich mit einem guten Schuss Interessenpolitik und Polemik vermischt).
Gegenseitige Beschuldigungen bringen jedoch nichts. Jeder sollte erst vor der eigenen Tür kehren.

Nicht ganz nachzuvollziehen ist fuer mich, warum er ueberhaupt das Beduerfnis hatte, etwas zu schreiben.

Und zum Schluss etwas Statistik. Mit 26 von 41 Personen (63.4%) wuerde ich Kaffee trinken, mit 5 Aequidistanten (12.2%) nur, wenn es unbedingt sein muss, weil ich nicht glaube, dass es Sinn haette, ihnen etwas mehr Information und eine weniger distanzierte Sicht  nahezubringen. Zu den 10 Personen (24.4%), die ich fuer Antisemiten halte, wuerde ich mich auf keinen Fall an den Tisch setzen.

Eine Quote von 24 bis 34% Antisemiten in der Schweiz halte ich fuer realistisch.

Shoagedenktag


Noch vor Pessach hatten wir bemerkt, dass der naechste Shiur (gemeinsames Studieren von juedisch-religioesen Texten) auf den Abend des Shoagedenktags fallen wuerde. Mit Mehrheit entschieden wir uns dafuer, dass wir uns treffen und baten den Rabbi, ob er passende Texte vorbereiten koennte. Leider gelang es mir nicht, eine Babysitterin zu organisieren, so musste mein Mann zu Hause bleiben.

Das gemeinsame Lernen erlebte ich als bisher die beste Art fuer mich, den Abend des Gedenktags zu verbringen, vielleicht gerade weil es keine Antworten geben kann. Vielleicht kann ich morgen etwas zu den Texten und meinen Gedanken schreiben.

Ich war schon im Shiur, als mein Handy klingelte, die Grosse war hysterisch, weil sie ihre schwarze Gymnastikhose nicht fand. Die brauchte sie fuer den kommenden Tag, weil ihre Klasse die Gedenkfeier in der Schule gestaltet und die Kinder schwarz gekleidet kommen sollten. Eigentlich war die Feier auf 9:45 angesetzt, so dass sie die Sirene umrahmt haette. Aber heute ist es so heiss, dass die Direktorin sie vorverlegte. Kaum war ich im Buero, erhielt ich die Nachricht, das sie in einer Viertelstunde beginnen wuerde. Ich nahm mir nur die Zeit, meinem Chef zu erklaeren, wohin ich verschwinde. „Gut so“, meinte er, es sei wichtig, dass die Kinder sich erinnern. Ich wandte ein, dass die Grosse sich vermutlich vor allem an ihre Tanzdarbietung erinnern wird. Aber er meinte, das spiele keine Rolle.

Als ich in den Schulhof kam, erschrak ich. Die Kinder hatten auf ihre schwarzen Kleider den gelben Judenstern geklebt.


(schlechtes Photo, ich weiss)

Im ersten Moment hatte ich den Instinkt, mich bei der Direktorin zu beschweren. Nach etwas Nachdenken erkannte ich meine Reaktion als falsch. Der gelbe Stern war fuer mich ein Signal von Lebensgefahr und meine Kinder will ich natuerlich von allem fernhalten, was in diese Richtung gehen koennte. Dabei sind sie natuerlich staendig in latenter Gefahr, weil sie Juedinnen und Israelinnen sind, wie ich spaetestens waehrend der Bombenalarme im Januar realisieren musste. Vom Realisieren bis zum Verinnerlichen ist es aber noch ein weiter Weg, vermutlich werde ich das nie verinnerlichen koennen. Ich erinnere mich an ein Gespraech mit einer Freundin und meinem ersten Mann kurz vor unserer Hochzeit. Sie meinte, dass juedische Kinder auf die Welt bringen bedeute, die Kinder zu gefaehrden. Haben wir allen unseren Kinder eine schwere Last auferlegt, indem wir sie als Juden (wie auch immer definiert) erziehen? Kann der Reichtum des Judentums das ausgleichen oder gar ueberwiegen? Ich kann die Fragen nicht beantworten.

Abschreckung und Piraten II


Auf ReasonOnline habe ich einen Q&A Text gefunden, der ein paar weitere Details zur Piraterei vor Somalias Kueste enthaelt.

Demnach haette die Bush-Administration diverse Kriegsherren in Somalia unterstuetzt, in der Hoffnung, dadurch die Islamisten in Somalia in Schach zu halten. Passiert sei das Gegenteil, die Bevoelkerung wurde den Islamisten in die Haende getrieben.

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