Fuer Nichtschweizer: Der 1. August ist der Nationalfeiertag der Schweiz, und den feiern wir treu auch im Negev Jahr fuer Jahr. Dieses Jahr unter verschaerften Bedingungen, weil er auf Shabbat faellt, wir also erst nach Shabbatausgang feiern koennen und ich alle Vorbereitungen noch vor Shabbatbeginn abschliessen muss, mit Tisha B’Av heute, wo der Schwerpunkt auch nicht auf Festvorbereitungen liegen sollte. Und die Maedchen haben mich weichgeklopft, dass sie Freunde einladen duerfen, also muss ich die Feier vom Balkon in den Park verlegen und mir kindgerechte, schweizbezogene Aktivitaeten einfallen lassen.
Und dann so was: Frau Calmy-Rey muss dringend wieder einen anti-israelischen Vorstoss praesentieren.
Um der katastrophalen Situation im Gazastreifen Herr zu werden, regt die Schweiz die Schaffung einer Uno-Gruppe an, die die humanitäre Hilfe im Gebiet sicherstellen und die Wiederaufbau-Bemühungen vorantreiben soll. Der Schweizer Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York, Peter Maurer, machte den Vorschlag Anfang dieser Woche in einer Rede vor dem Uno-Sicherheitsrat publik. In der Diskussion über die Situation im Nahen Osten sagte Maurer, die Schweiz sei tief besorgt über die gegenwärtige Lage im dichtbesiedelten Gebiet. Durch die Nachwirkungen des Kriegs zwischen Israel und der Hamas seien die Lebensbedingungen im Gazastreifen noch immer prekär.
Wie prekaer die Lebensbedingungen im Gazastreifen sind, koennen aufmerksame Leser meines Blogs im vollen Umfang ermessen. Da musste sich die erste Hamas-Filmproduktion mit einem Budget von 200.000 Dollar bescheiden! Glaubhaften Aussagen zufolge wurde aber nicht aus finanziellen Gruenden auf eine Liebesgeschichte verzichtet.
Als Besatzungsmacht ist Israel verpflichtet, humanitären Organisationen Zugang zu der notleidenden Bevölkerung zu gewähren
Eine glatte Luege! Wenn Israel Besatzungsmacht ist, weil es seine Grenzuebergaenge zum Gazastreifen streng kontrolliert, dann ist es Aegypten ebenfalls, das mit Rafah nicht anders verfaehrt. Irgendwie hoert man aber selten Appelle an die aegyptische Regierung…
Dass keine Not herrscht, die ein solches Eingreifen erfordern wuerde, sagt nicht nur der Vertreter Israels, sondern auch die norwegische Botschafterin. Norwegen sollte es wissen, steht das Land doch der Geberkonferenz fuer die Palaestinenser vor. Erfreulich und unerwartet aus meiner Sicht ist diese Feststellung:
Hilfe im Gazastreifen sei vornehmlich politischer und nicht humanitärer Art, argumentierte die Botschafterin Norwegens
Norwegen hat naemlich auch eine lange Tradition von einseitiger Parteinahme gegen Israel.
Die Schweiz dagegen bemüht sich um eine Entpolitisierung der Hilfe. Die Situation sei aus politischen Gründen blockiert und müsse mit grösserem, unpolitischem humanitärem Spielraum entschärft werden, sagte Maurer.
Wie kann die Hilfe „entpolitisiert“ werden, wenn sie auf jeden Fall zu einer Staerkung des Hamasregimes im Gazastreifen fuehrt?! Wie so oft, geht es Frau Calmy-Rey nur darum, ihre eigene Wichtigkeit aufzbauschen:
Die Schweiz hofft, in den USA einen gewichtigen Verbündeten für das Unterfangen zu gewinnen. Anzunehmen ist, dass Bundesrätin Calmy-Rey die Idee bei ihrem Treffen mit der amerikanischen Aussenministerin Clinton vorbringen wird.
Bei unserer 1.Augustfeier werden wir der anderen Schweiz gedenken.
P.S. Waere die Schweizer Unterstuetzung hier nicht noetiger?
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
Filed under: PA, Persoenliches, Propaganda, Schweiz | Tagged: Besatzung Gazastreifen Israel Aegypten, Micheline Calmy-Rey, NZZ Hamas Propaganda, Schweiz 1. August Feier | 1 Comment »