NZZ Redaktion und Palaestinenser sind sich einig:


Wenn Israel das Patriarchengrab und das Rachelgrab im Westjordanland auf die Liste des juedischen Kulturerbes setzt, dann kann es sich nur um eine Provokation gegenueber den Palaestinensern handeln.

Natuerlich versucht Haniyeh, daraus politisches Kapital zu schlagen. Schliesslich ist im Westjordanland immer noch Fatah am Ruder und Hamas versucht, die Bevoelkerung auf ihre Seite zu bringen, indem sie sich als der entschiedenere Feind Israels praesentiert. Dass kleinere Terrororganisationen zu einem neuen Terrorkrieg aufrufen, ist ebenfalls klar. Das ist schliesslich ihr Rasion d’etre. Bei der Fatah fuehlt man sich genoetigt, mit der harten Position zu konkurrieren. Bemerkenswert finde ich, dass keiner der vermeintlich (Abbas) oder echten (Fayyad) Moderaten sich in der Lage sieht, der pal. Bevoelkerung klipp und klar zu sagen: „Natuerlich sind das uralte, juedische Staetten. Die Platzierung auf der Liste des israelischen Nationalerbes bringt vor allem Gelder fuer die Instandhaltung. Von den Touristen profitieren wir dann auch.“ Stattdessen haelt Fayyad es fuer noetig, die Hamashaltung zu steigern, indem er Juden auch die Verbindung zur Jerusalemer Altstadt abspricht.

Wer sich das mal ruhig durch den Kopf gegen laesst, sieht vielleicht ein, warum mindestens in dieser Generation allenfalls ein Konflikt auf niedrigem Niveau, aber kein Friede mit den Palaestinensern moeglich ist.

Dass die NZZ mal wieder versucht, den Konflikt zu schueren, indem sie sich palaestinensische Positionen zu eigen macht, kann mich leider nicht mehr ueberraschen.

Und Juerg Bischoff kann anscheinend allen Ernstes schreiben, das Patriarchengrab sei in erster Linie eine Moschee!

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7 Antworten

  1. „Natuerlich sind das uralte, juedische Staetten.“

    Aber Ruth, wie bist Du heute doch so gedankenlos! Weisst Du denn nicht, dass die Juden die Geschichte vollkommen verdreht haben und eigentlich der große Prophet aus M. die Dinge wieder richtig gestellt hat?
    Juedische Patriarchen hat es demzufolge nie gegeben, damit entfaellt natuerlich auch ein juedischer Anspruch auf die historischen juedischen Staetten.
    Das weiss doch heute jedes Kind!! Tszz, tzss, tzss!

  2. Hallo Rika,

    mit ein bisschen Nachhilfe kriege ich es schon hin: Ibrahim (Abraham) war natuerlich Muslim, die boesen Juden unter seinen Nachkommen haben die Schrift verfaelscht und sich von Allah abgewandt. Deswegen muss das Patriarchengrab in Hebron notwendig eine Moschee sein!

  3. Na siehst Du, es geht doch ! 😉

  4. Aber im Ernst, ich finde Deine Einlassung zu den Vorwuerfen und Aufregungen der Palaestinenser (und ihrer zahlreichen „Freunde“) sehr erhellend und grossartig.

    In Israelnetz hatte ich darueber gelesen und war schon drauf und dran, einen eigenen Beitrag dazu zu schreiben – schon wegen der dort vertretenen Meinung, die Staetten seien auch fuer die Christen bedeutsam, was ich so simplifiziert nicht sagen wuerde. Wenn ueberhaupt, dann nur ueber den Weg, das Christen die hebraeische Bibel als untrennbare Basis fuer das Christentum ansehen und somit auch mit Verehrung an Abraham, Isaak und Jakob, Lea und Rahel denken…

    Aber natuerlich muessen die Palaestinenser alles tun, um jeden Hinweis auf juedisches Leben in allen Teilen Israels und den jetzigen „Palaestinensergebiete“ zu negieren.

  5. Schlimm genug, dass sich die Europäer immer wieder blamieren.

    Nun hat auch Israel reagiert:

    Zu den Anfeindungen gegen Israel wegen der Patriarchengräber in Hebron

    Das Amt des israelischen Ministerpräsidenten hat zu den Anfeindungen gegen den Staat Israel im Zusammenhang mit dem Grab der Patriarchen und dem Grab Rachels in Hebron Stellung genommen.

    „Dies ist eine verlogene und heuchlerische Kampagne. Der Staat Israel ist der Religionsfreiheit für die Anhänger aller Glaubensrichtungen an den heiligen Stätten verpflichtet und handelt dementsprechend in der Praxis.

    Das Grab Rachels und das Grab der Patriarchen – die mehr als 3500 Jahre alten Ruhestätten der Patriarchen und Matriarchinnen des jüdischen Volkes; Abraham, Isaak, Jakob, Sarah, Rebekka, Lea und Rachel – verdienen ganz gewiss Konservierung und Sanierung.

    Der Eingangsplatz und der Weg, der zu dem islamischen Gebetsraum am Patriarchengrab führt, werden gegenwärtig saniert. Israel wird in ähnlicher Weise die Stätte sanieren, die am Patriarchengrab von Juden frequentiert wird.“

    (Amt des Ministerpräsidenten, 24.02.10)

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  7. […] NZZ Redaktion und Palaestinenser sind sich einig:. […]

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