Im Zweifel fuer den Angeklagten, ausser es sind israelische Siedler


Die WELT berichtet ueber einen Brand in einer Dorfmoschee bei Ramallah.

Israelische Siedler haben erneut einen Brandanschlag auf eine Moschee im Westjordanland verübt. Die bislang unbekannten Täter hätten in dem Gebetshaus Benzin sowie einen Autoreifen angezündet, sagte der Bürgermeister des nordöstlich von Ramallah gelegenen Dorfes Murajer, Faradsch Nasan.

Das sind die ersten beiden Saetze des Artikels. In der Redaktion ist anscheinend nicht bemerkt worden, dass sie einander widersprechen. Wenn die Taeter bislang unbekannt sind, koennen nicht einfach israelische Siedler beschuldigt werden. Vor weniger als einem Monat wurde eine Verschwoerung aufgedeckt, wobei Angriffe auf geistliche Zentren und Kleriker rechten Gruppierungen in die Schuhe geschoben werden sollten. Der Begriff „Pallywood“ fuer die haeufigen Propagandainzenierungen sollte jedem Journalisten im Nahen Osten schon einmal begegnet sein.

Bei „Haaretz“, die nun wirklich kein Sprachrohr der Siedlerbewegung ist, lesen wir denn auch, dass die Dorfbewohner widerspruechliche Darstellungen zum Besten geben:

A main difficulty facing investigators in the mosque attack is the conflicting picture provided by villagers. Some residents have said a man opened the mosque’s doors early Tuesday morning on his way to pray and discovered the fire. Other eyewitnesses say they saw the vehicle used by the perpetrators as it left the scene, while police were also told of suspicious activity as early as 1 A.M

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Die Glaubwuerdigkeit des syrischen Staatsfernsehens in der NZZ


Die NZZ uebernimmt schon in ihrer Schlagzeile die syrische Propaganda: Israelische Soldaten töten 20 Demonstranten. Ganz ohne Konjunktiv werden die Totenzahlen in der fettgedruckten Zusammenfassung genannt, dabei beruhen sie  ausschiesslich auf syrischen Angaben und werden von Israel bezweifelt. Die FAZ berichtet auf der Grundlage derselben dpa Meldung, aber sie findet auch Platz fuer das israelische Dementi:

Eine israelische Armeesprecherin bestritt die Zuverlässigkeit der syrischen Zahlen und warnte vor absichtlicher „Desinformation“. Die Soldaten hätten nach mehreren Warnungen Tränengas eingesetzt und nur auf die Füße von Demonstranten geschossen, die weiterhin versuchten, den Grenzzaun zu überwinden.

Die Welt ist sogar imstande, statt verlogen „Demonstranten“ zu schreiben, bereits im Titel exakt zu beschreiben „Palästinenser wollen Grenze stürmen“ Und gleich im ersten Satz nach der Schlagzeile wird die fragwuerdige Quelle offengelegt:

Nach syrischen Angaben erschossen israelische Soldaten Demonstranten, die die Grenze überrennen wollten.

Nachdem die NZZ so gleich zu Anfang deutlich signalisiert, dass sie im Zweifelsfall syrischen Angaben glaubt, wird im Verlauf des Artikels eine Gegenueberstellung der beiden Seiten mit gleicher Glaubwuerdigkeit vollzogen.

Israel beschuldigte Syrien, die Unruhen angestachelt zu haben, um von den Protesten im eigenen Land abzulenken. Das syrische Fernsehen berichtete dagegen, die Demonstration sei spontan entstanden und zeige, wie viel Ärger sich unter den Palästinenser aufgestaut habe.

Die syrische Opposition behauptet, dass das syrische Regime die „Demonstranten“ gekauft habe. Der anti-israelische Guardian berichtet von einem libanesischen „Demonstranten“, der fuer die Unruhen von vor vier Wochen an der libanesischen Grenze von Hisbollah bezahlt wurde:

One demonstrator who was wounded that day told the Guardian the Lebanese militia Hezbollah had given him $50 to turn up at the border and $900 to have his gunshot wounds treated by physicians. He said he had been planning to return to Maroun al-Ras yesterday until the rally was cancelled.

Wenn es gegen Israel geht, hat die NZZ offensichtlich auch keine Probleme damit, sich zum Handlanger der syrischen Propaganda zu machen. Das ist natuerlich dasselbe syrische Regime, wo die NZZ noch vor zwei Tagen berichtete Blutbad im syrischen Hama.

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