Zu den Beduinen in Khan Al-Ahmar


Hier eine sehr gute Zusammenfassung, was es mit den Beduinen des Jahalin Stamms in Khan Al-Ahmar fuer eine Bewandtnis hat: The Case of the Illegal Bedouin Village of Khan al-Ahmar

Ich hatte mich vor 5 1/2 Jahren schon damit beschaeftigt

Kindesliebe in islamistischen Kreisen


In meinem Blog weise ich schon lange darauf hin, dass der antisemitische Topos vom Juden als Kindermoerder von Hamas und Co. gern ausgenuetzt wird. Die eigenen Kinder werden ruecksichtslos gefaehrdet, um in der Weltoeffentlichkeit Punkte gegen Israel zu erzielen.

Wie jede Taktik, die in Israel erfolgreich getestet wurde, kommt nun auch diese in Europa zum Einsatz:

On Sunday, Mr. Van Der Sypt said Belgian prosecutors had charged 38-year-old Abderamane Ameroud with participation in a terrorist group in relation to a foiled terrorist plot in France.

(…)

Mr. Ameroud was arrested again on Friday in a police raid in the neighborhood of Schaerbeek, home to two safe houses allegedly used by the network that orchestrated the attacks in both Brussels and Paris.

As police sought to apprehend him on the platform of a tram station on Friday, he held on to his daughter, who according to witnesses and video footage appeared to be preschool-age, and defied police orders to hand over his backpack and lie down, according to authorities. Police shot him in the leg and deployed a bomb-disposal robot to neutralize his backpack. Officials said the daughter was unharmed and safely evacuated.

Am Sonntag wurde, laut Herr Van der Syt, der 38jaehrige Abdernamane Ameroud von der belgischen Staatsanwaltschaft wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation in Verbindung mit einem verhinderten Anschlag in Frankreich angeklagt.

(…)

Am Freitag wurde Herr Ameroud erneut verhaftet waehrend einer Polieiaktion im Viertel Schaerbeek, wo sich zwei sichere Haeuser befanden, die mutmasslich von dem Terrornetwerk genutzt wurden, das die Anschlaege sowohl in Bruessel wie auch in Paris orchestriert hatte.

Als die Poliei ihn am Freitag auf dem Bahnsteig einer Tramstation verhaften wollte, hilet er sich an seiner Tochter fest, die nach eugenaussagen und Videoaufnahmen im Vorschulalter ist, und weigerte sich nach Aussage der Behoerden, den Polizeianordnungen Folge zu leisten, seinen Rucksack abzugeben und sich auf den Boden zu legen. Die Polizei schoss ihn ins Bein und liess einen Roboter zur Entschaerfung von Bomben den Rucksack neutralisieren. Die Tochter konnte nach Behoerdenangaben unversehrt und sicher evakuiert werden.

Dieser Mann hat seine eigene kleine Tochter als menschlichen Schutschild missbraucht. Den belgischen Poliisten und nicht dem Vater ist zu verdanken, dass das Kind physisch nicht verlett wurde. Psychisch dagegen duerfte das Maedchen ein Trauma durchlitten haben. Wenn sie jetzt noch nicht begreift, dass ihr Vater sie auch geopfert haette, so wird ihr das vielleicht klar, wenn sie aelter wird.

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Der politische Horizont


In Europa und in der Obamaregierung gilt Benjamin Netanyahu als derjenige, der sich einer 2-Staatenloesung verweigert, damit den Palaestinensern jeden politischen Horizont nimmt und daher in letzter Instanz fuer jeden Terroranschlag verantwortlich ist.

Dass Netanyahu einer 2-Staatenloesung keineswegs aus Prinzip ablehnend gegenueber steht und nur verlangt, dass Israels Sicherheit durch einen palaestinensischen Staat nicht (noch mehr) kompromittiert wird, laesst sich zwar im Spiegel nachlesen, macht aber keinen Eindruck auf alle diejenigen, die in ihm die Inkarnation des Boesen sehen.

Man sollte meinen, dass das Leben fuer solche Menschen nun etwas schwieriger geworden ist: Isaac Herzog, der Fuehrer der Opposition sagt nun mehr oder weniger das Gleiche: Derzeit ist eine 2-Staaten-Loesung nicht realistisch, Israel muss sich auf Sicherheitsmassnahmen konzentrieren.

Aus langer Erfahrung weiss ich aber gut, dass solche Menschen faktenresistent sind.

 

 

 

Der israelisch-palaestinensische Konflikt


ist der Mittelpunkt aller Probleme im Nahen Osten und deren Auswirkungen weltweit, inklusive der Terroranschlaege in Paris. Das ist ein linker Glaubensatz.

Zu diesem Zweck landet John Kerry heute mal wieder in Tel Aviv, um die Gewaltspirale (noch so ein Glaubenssatz) daran zu hindern, sich immer weiter zu drehen.

Wie ueblich kommt niemand auf die Idee, dass die Palaestinenser zur Einsicht gelangen muessten, dass es kein Menschenrecht darauf gibt, Juden zu ermorden.

But engaging in such violence is the “right” of every Palestinian Arab child, insisted the Palestinian Authority’s Committee on Prisoners.

The committee accused the Israelis of attempting to “deprive Palestinian children of their ability to exercise their rights in an attempt to kill their sense of belonging to their land.”

Die gegenwaertige „Gewaltspirale“ liesse sich leicht beenden, wenn Palaestinenser die einfache Gebrauchsanweisung von David Bogner beachten wuerden:

Als Kundendienst moechte ich drei einfache Regeln vorstellen, die verhindern sollen, dass unschuldige Zivilisten von israelischen Sicherheitskraeften oder in legaler Weise bewaffneten Zivilisten angegriffen werden.

Regel Nr. 1: Greifen Sie niemanden an.
Regel Nr. 2: In der Oeffentlichkeit sollten Sie keine Waffe (Gewehr, Messer, Machete, etc.) emporhalten oder schwingen, ausser Sie sind dazu ermaechtigt/befugt.
Regel Nr. 3: Schreien Sie in der Oeffentlichkeit nicht ‚Allahu Akbar‘, waehrend Sie Dinge tun, wie in Regeln 1 und 2 erwaehnt.

Ich verstehe, dass manchmal Missverstaendnisse passieren koennen. Familienfehden, Ehrenmorde, das Begleichen von Rechnungen unter Kriminellen, all das kann einem Soldaten oder Polizisten wie ein Terroranschlag erscheinen. Nicht jeder ist sensibel fuer die Nuancen des taeglichen Lebens in der arabischen Welt oder ihrer kulturellen Tendenz zum ueberschwaenglichen physischen und religioesen Ausdruck.

Daher wuerde ich vorschlagen, wenigstens voruebergehend oeffentliche Messerspiele und Schiessereinen sowie gebruellte Glaubensbekenntnisse auf Orte zu beschraenken, die nicht von Israelis, Touristen oder Sicherheitskraeften, die sie beschuetzen sollen, aufgesucht werden.
(Uebersetzung von mir)

Waehrend nun Kerry in Israel mit Netanyahu und Abbas darueber beraet, wie der palaestinensische Terrorismus belohnt werden kann, damit es keine Terroranschlaege in Europa mehr gibt, schiesst Natomitglied Tuerkei ein russisches Kampfflugzeug ab.  Ein Pilot soll in die Haende von syrischen Aufstaendischen gefallen sein, die mit der USA kooperieren.

Ich bin sicher, das Potential fuer eine Esklation der Konflikte in und um Syrien wird sofort entschaerft, wenn Netanyahu nur einem Siedlungsstopp zustimmt. Auch die Kennzeichnung von Produkten aus israelischen Unternehmen in Judaea und Samaria wird sicher helfen. /[sarkasmus]

Terror ist Terror, aber natuerlich nicht in Israel


Attentate weltweit: Im Visier der Terroristen so nennt der Spiegel eine Fotostrecke anlaesslich der Anschlaege in Paris. Zu meiner Ueberraschung stelle ich fest, dass Israel sich entweder in einem anderen Universum befindet, oder aber nicht im Visier der Terroristen. Kein einziger Anschlag in Israel wird einbezogen.

Das Gleiche gilt auch fuer Timeline: Terror Attacks Linked to Islamists Since 9/11 im Wallstreet Journal. Die Attentate in Israel werden offensichtlich niemals nie von Islamisten begangen, auch wenn etwa ein Viertel aller Selbstmordattentate in Israel auf das Konto einer Gruppe gehen, die sich Islamischer Dschihad nennt.

Bassam Tawil macht sich unbegruendete Hoffnung, dass Frankreich und Europa die richtigen Schlussfolgerungen aus dem blutigen Freitag, der 13. ziehen koennten:

  • By constantly endorsing pro-Palestinian and anti-Israeli policies, France has obviously been seeking to appease Islamic countries. France seems convinced that such policies will keep Muslim terrorists from targeting French nationals and interests. The French are now in grave danger of mistakenly believing that the November 13 attacks occurred because France did not appease the Muslim terrorists enough.
  • When the terrorists see that pressure works — increasing the pressure should work even more!
  • The French and Europeans would do well to understand that there is no difference between a young Palestinian who takes a knife and sets out to murder Jews, and an Islamic State terrorist who murders dozens of innocent people in Paris.
  • The reason Muslim extremists want to destroy Israel is not because of the settlements or checkpoints it is because they believe that Jews have no right to be in the Middle East whatsoever. And they want to destroy Europe because they believe that Christians — and everyone — have no right to be anything other than Muslim.
  • The terrorists attacking Jews also seek to destroy France, Germany, Britain and, of course, the United States. These countries need to be reminded that the Islamist terrorists‘ ultimate goal is to force all non-Muslims to submit to Islam or face death.

Der naechste Schritt ist dann unweigerlich, Israel fuer den Terror in Europa verantwortlich zu machen. Unser „Friedenspartner Fatah“ macht vor, wie es geht. Und die Washington Post ist nicht weit hinterher.

Update: Varda Epstein hat auf IsraellyCool einen langen und eindringlichen Text zu dem Doppelmord geschrieben, den palaestinensische Terroristen am selben Tag in Israel veruebt haben. Auch sie kommt zu dem Schluss:

 

It is never terror when Jews die.

(…)

It’s not terror when they kill Jews, you see. And a bride isn’t a bride when she’s a subhuman species, so low that medics would not stop to save her father and brother. So low that the mainstream media will not tell you about the Red Crescent ambulance that looked and ever so slowly drove away; the bride whose wedding hall is empty; two Jewish families in the hills of Hebron where the Patriarchs sleep their eternal sleep, shattered by events beyond their control, in a world that looks elsewhere for its fill of horror.

Was wollen die Palaestinenser?


Seit 2007 habe ich immer wieder mal ueber palaestinensische Umfragen geschrieben, aus denen hervorgeht, dass das palaestinesische Kollektiv Israel nach wie vor nicht akzeptieren kann und Gewalt gegen israelische Zivilisten befuerwortet.

Daniel Polisar hat die Umfragen der verschiedenen pal. Umfrageinstitute seit 1994 systematisch ausgewertet (mit etwas auslaendischen Umfragenergebnissen garniert) und legt in Mosaic seine deprimierenden Schlussfolgerungen vor:

It’s unlikely that a change in Israeli actions will help dampen the situation. A half-century of Israeli restraint at the Temple Mount, for example, hasn’t convinced Palestinians that there is no plan to replace the mosques with a Third Temple.

(…)

In any such effort, the Arab countries with the greatest stake in preserving stability and preventing the further ascendancy of radical Islamic forces in their neighborhood might have a refreshingly constructive role to play (especially Jordan, Egypt, and Saudi Arabia). So might the United States and Europe, which have both an interest in cooling fevers and various diplomatic, political, and financial levers at their disposal. Though Palestinians possess a remarkable capacity to form their own, independent perception of the world around them, they are not immune to the consequences of their actions or to the changing incentives they face. If the U.S. and other Western powers were to begin vociferously condemning violence initiated by Palestinians, to penalize the PA and Hamas until attacks stop, and to ensure that under no circumstances will gains, diplomatic or otherwise, accrue from them, this, too, might exercise a meliorating effect over time.

Tja, schoen waer;s , wenn der Westen einsehen wuerde, dass durch die Unterstuetzung der Palaestinenser nur deren Realitaetsverweigerung befoerdert und jede friedliche Loesung torpediert wird.

Stattdessen erleben wir, dass die EU eine „Kauft nicht beim Siedler“ Kampagne startet, die gesamte demokratische Partei in den USA die Verantwortung fuer den fehlenden Frieden immer noch Israel zuschiebt, und die westlichen Medien dem Schema „Israel = Taeter, Palaestinenser = Opfer“ verhaftet bleiben.

Na sowas: Ha’aretz verteidigt Netanyahu gegen Kerry!


Gestern in Boston hielt John Kerry eine Rede in der Harvard University. Dabei stellte er eine klare Verbindung zwischen der gegenwaertigen Gewalt und der Siedlungstaetigkeit:

“There’s been a massive increase in settlements over the course of the last years,” Kerry said during a question-and-answer session, “and there’s an increase in the violence because there’s this frustration that’s growing.” Kerry noted that there was also “a frustration among Israelis who don’t see any end.”

Am gleichen Tag aber veroeffentlichte Chaim Levinson in Ha’aretz (!) einen Artikel, der Netanyahu vorwarf, die Siedlungstaetigkeit zu uebertreiben, um bei den rechten Parteien Punkte zu schinden. Dabei ging er ins Detail:

“The left accuses us that from 280,000 [settlers] we’ve risen to 400,000, and that was during years when we were told that official U.S. policy was not even one house,” Netanyahu can be heard to say.
“Praise God, this isn’t far from the truth. It’s the biggest increase in our world.”
This increase, however, isn’t because Netanyahu has gone on a building spree. According to data from the Housing and Construction Ministry, an average of 1,554 houses a year were built in the settlements from 2009 to 2014 — fewer than under any of his recent predecessors.

(…)

So why has the number of settlers increased so sharply? Due to natural growth, especially in the two ultra-Orthodox towns of Betar Ilit and Modi’in Ilit. According to the Central Bureau of Statistics, the fertility rate in the settlements is 5.01 children per woman, which is far higher than anywhere else in Israel. In the northern district, which ranks second, the fertility rate is just 3.91 children per woman.

Fuer die Babies der Familien in Judaea und Samaria, werden keine neuen Siedlungen angelegt und keine bestehenden Siedlungen erweitert: Stattdessen werden innerhalb bestehender Siedlungen die Wohnungen vergroessert, und die Kinderkrippen, Kindergaerten und Schulen auch. Mit anderen Worten die Siedlung wird verdichtet. Und das soll Jugendliche in Ostjerusalem zu Messerangriffen motivieren?!

Jonathan S. Tobin liefert die Erklaerung, warum Obamaregierung und Kerry sich mit derartigen Aussagen wiederholt laecherlich machen:

It’s obvious. If they were to call out Abbas for incitement and to specifically condemn Palestinian terror that would be an admission that the administration has been wrong all along about both Abbas and the reason why a two-state solution hasn’t happened.

Anti-israelische Vorurteile im Deutschlandfunk


Ich bin  ueber einen Beitrag im Deutschlandfunk (DLF) gestolpert, der mich in seinen Luegen und Manipulationen negativ beeindruckt.

Wie groß müssen Wut und Verzweiflung eines 20-Jährigen sein, wenn er zu einer solchen Tat bereit ist und damit sein eigenes Leben wegwirft? Allein die Frage nach dem Motiv der Attentäter will in Israel niemand hören.

Christian Wagner stellt die Frage nach dem Motiv selber nicht, er hat die Antwort schon vorgefertigt. Wir Israelis interessieren uns brennend fuer die Motive und es gibt jede Mengen Untersuchungen, von wissenschaftlichen Veroeffentlichungen, Auswertung von palaestinensischen Umfragen, Interviews mit Palaestinensern usw., die sich damit befassen. Gerade jetzt: Jeden Morgen im Radio wird eine andere, arabische Persoenlichkeit interviewt und jede gibt ihre eigene Interpretation. Im Fernsehen und in den Zeitungen geben die verschiedenen Experten ihre Einblicke zur Kenntnis. Die Antworten sind auch da sehr verschieden, aber vor allem wesentlich nuancierter, als was Wagner unterstellt.

Wagners Auffassung ist im Westen weit verbreitet. Ich habe vor acht Jahren mal dazu geschrieben:

Eine Praemisse des heute weithin geltenden Menschenbilds (oft mit “links-progessiv” identifiziert) ist, dass Menschen in ihrer psychischen Grundstruktur so gut wie identisch sind. (…) Wenn nun Menschen mehr oder weniger identisch ticken, dann muss moeglich sein, von sich auf andere zu schliessen, sich in jemand hineinzuversetzen und auf diese Weise seine Motive zu verstehen.
Ein “links-progressiver” Mensch, der versucht, auf diese Weise die Motive eines Selbstmordattentaeters zu verstehen, kann nur eine einzige Emotion finden, die ihn in solcher Weise handeln liesse: Auswegslose Verzweiflung. Dieses Motiv wird Terroristen untergeschoben, weil andere Erklaerungen mit dieser Praemisse nicht vereinbar sind.
Die Praemisse ist mE falsch.

Dieser Tage hat Yaakov Lozowick, ein Historiker, auf den ich grosse Stuecke halte, einen seiner nachdenklichen Texte dazu geschrieben.

…The part that impresses me is the public atmosphere forming the minds of Palestinian teenagers. In order for significant numbers of them to be willing to be killed for the chance to stab an Israeli, they must be steeped in hatred to a degree most Western pundits can’t even recognize. …

Hier habe ich ueber den schrecklichen Fall geschrieben, wo zwei palaestinesische Kinder einen gleichaltrigen Buben und einen jungen Mann fast zu Tode stachen. Diese Buben, Cousins 13 und 15 Jahre alt, koennen nicht aus der von Wagner unterstellten Wut und Verzweiflung gehandelt haben: Sie sind einfach zu jung und leben in mehr als ordentlichen Verhaeltnissen. (Ich schreibe in der Gegenwart, auch wenn der 15-Jaehrige nun tot ist.) Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich von Youtube Filmchen von ISIS beeindrucken liessen, ist hoeher. Vor allem aber wachsen sie offensichtlich in einer Atmosphaere von Realitaetsverweigerung und Hass auf.

Obwohl es Filmaufnahmen gibt (von den allgegenwaertigen Sicherheitskameras) und ihre Opfer schwerstverletzt im Krankenhaus liegen, behaupten die Verwandten (ein Onkel wurde im israelischen Radio interviewt), das sei eine israelische Verschwoerung, ausser fuer Tom und Jerry haetten sich die Jungs nie fuer etwas im Fernsehen interessiert. Sie seien von Israelis einfach ohne Grund abgeknallt worden. Dabei wurde nur der 15-Jaehrige getoetet und der 13-Jaehrige ist verletzt im Krankenhaus. WEnn man sich das Video ansiehst, dann duerfte klar werden, dass es sich um Notwehr handelte: Der Junge rannte nicht etwa weg, sondern mit stossbereitem Messer in der Hand auf den Bewaffneten zu!

Auch die Palaestinensische Autonomiebehoerde macht sich die Luegen zu eigen: Abbas behauptet, der 13 jaehrige Taeter sei von den Israelis kaltbluetig hingerichtet worden, ungeachtet aller Tatschen, u.a., dass der Junge lebt und auf Kosten des israelischen Steuerzahlers im Krankenhaus behandelt wird. (Seit Bilder des Jungen im Krankenhaus Hadassah in Jerusalem kursieren, hat die PA stillschweigend den Text der Verlautbarung geaendert.) Landes schreibt ausfuehrlich darueber, welche Schlussfolgerungen wir daraus ziehen koennen, dass die PA einen nachweislichen Attentaeter als unschuldiges Opfer darstellt:

Someone who can see this latter case as the equivalent of Muhammad al Durah makes no distinction between innocence and guilt, none between illegitimate violence and self-protection. And the reason they do not see these differences is because, in their eyes, the enemy – in this case Israelis – deserve no consideration as people. They have no right to resist attacks, no claim on justice to fight back against murderers; they must stand down before the violence that stalks them.

Noch vor diesem Fall machte ich mir hier Gedanken um die Motive einer Attentaeterin und hier versuche ich die groesseren Zusammenhaenge zu sehen. Ich bin nicht allein in dieser Beschaeftigung. Lozowick habe ich ja schon verlinkt, es wimmelt wie gesagt von Experten, Psychologen, Politikwissenschaftlern, usw., aber auch so gut wie jeder normale Israeli versucht zu verstehen, was hier abgeht. Eigentlich sollte das einleuchten. Wir leben oder sterben hier, und um zu ueberleben, ist es unerlaesslich, dass wir so gut wie moeglich verstehen, was wen motiviert, damit wir Entwicklungen voraussehen und bestenfalls vermeiden koennen. Weil wir so viel naeher dran sind und so viel dringender verstehen muessen, sind unsere Analysen konkreter und nuancierter.

Einfach zu unterstellen, dass die Palaestinenser aus Verzweiflung handeln, ueber das, was ihnen die Israelis antun – und nicht etwa die eigene Elite, die ihnen in ihren verkrusteten und korrupten Strukturen kaum Mitsprachemoeglichkeiten laesst – und dass die Israelis das nicht wahrhaben wollen, ist nichts weiter, als die Israelis als boese Menschen zu sehen, die sich ihre Bosheit nicht eingestehen koennen.

Wenn die palästinensische Politik gegen Israel hetzen würde, wäre es noch zu erklären.

Nach Wagner gibt es in der palaestinenischen Politik also keine Hetze gegen Israel. Und was ist das hier, etwa keine Hetze? Und das ist nur ein Bespiel aus einer Flut von Hasspropaganda, die von den keineswegs freien palaestinensischen Medien verbreitet wird. Fuer Kritik an Abbas kommen Journalisten ins Gefaengnis (Electronic Intifada steht uebrigens Hamas nahe), aber die Hetze gegen Israel ist offensichtlich genehm.

In Netanya, einer Stadt am Mittelmeer, waren es sicher keine Siedler, die drauf und dran waren, drei Palästinenser zu lynchen. Das ist nationalistischer Rassismus, der sich Bahn bricht, den diese Regierung mit zu verantworten hat.

Die Palaestinenser kennen keine Hetze und keinen nationalistischen Rassismus, sondern nur Verzweiflung und Wut. Damit koennen ihre brutalen Angriffe mit Messern und Hackebeilen mindestens erklaert, wenn nicht gerechtfertigt werden. Aber wenn in Ranaana Israelis auf einen Attentaeter einpruegeln, der gerade versucht hatte, Israelis zu ermorden, dann kann das nichts mit Wut zu tun haben, sondern verraet, dass alle Israelis eigentlich Nazis sind (bei den Siedlern ist der Fall fuer Christian Wagner schon lange klar) und ihre Regierung sowieso.

Christian Wagners Vorurteil ist unuebersehbar. Leider teilt er diese Grundhaltung mit allzu vielen Menschen in Europa und Nordamerika. Und leider, leider wird ihm und vielen anderen auch immer wieder die Buehne geboten, seine Vorurteile zu verbreiten.

Kindermord


Ich bin ueber den Untertitel zu diesem Artikel in der Sueddeutschen gestolpert:

In 20 Monaten wurden 389 Kinder von Scharfschützen in Aleppo getötet, Hunderte bleiben für immer Verletzte.

Scharfschuetzen muessen zielen, also sehen. Diese Kinder waeren demnach nicht ungluecklicher „Kollateralschaden“, sondern beabsichtigtes Ziel. Das kommt mir ungeheuerlich vor. Deshalb habe ich etwas weiter gegoogelt.

Die Daten stammen offensichtlich von der Oxford Research Group und deren Untersuchung Stolen Futures – The hidden toll of child casualities in Syria. Auf Seite 5 finde ich den Kontext: Fast die Haelfte aller Kinder, die Opfer von Scharfschuetzen wurden und zu denen Altersangaben vorlagen, waren Jungen im Alter von 13 bis 17 Die Definition von Kind ist: unter 18 Jahre alt.

The data also indicates that as boys rise in age, so does their likelihood of being killed. This may be due partly to the reasons given above. Older boys are physically and visually more likely to be mistaken for adult males, or to be considered potential threats and therefore deliberately targeted, or to be involved in protests or in combat and combat-support roles.

Die Daten legen nahe, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Jungen getoetet werden, mit steigendem Alter zunimmt. Das mag teilweise an den oben angegebenen Gruenden liegen. Aeltere Jungen koennen aufgrund ihrer Erscheinung leichter mit erwachsenen Maennern verwechselt werden, oder als potentizielle Bedrohung wahrgenommen werden und deswegen absichtlich angegriffen werden, oder an Protesten, oder aktiv oder in unterstuetzender Rolle an Kaempfen beteiligt sein.

Und was ist mit der anderen Haelfte der Kinder, die von Scharfschuetzen ins Visier genommen wurden? Es muss einige sadistische Scharfschuetzen geben, die mit voller Absicht Kinder ermordeten.

Kindermord wird immer wieder Israel vorgeworfen. Das Thema speist sich aus langer, antisemitischer Tradition.

Update: Gerade habe ich bei Elder of Ziyon einen Artikel ueber den Einsatz von Kindersoldaten durch Hizbollah gefunden:

And in the present Syrian civil war, a June 2015 UN report found almost every faction, pro- and anti-regime, from Hezbollah and the so-called Popular Committees to ISIS and Jabhat al-Nusra to the Kurdish YPG and the Free Syrian Army, to be guilty of deploying child soldiers.

International law forbids the recruitment of soldiers under 18, especially by non-state militias, such as Hezbollah. Article 4 of the Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the involvement of children in armed conflict (OPAC), adopted by the UN General Assembly in 2000, says, „Armed groups that are distinct from the armed forces of a State should not, under any circumstances, recruit or use in hostilities persons under the age of 18 years.“ It also stipulates that „Parties shall take all feasible measures to prevent such recruitment and use, including the adoption of legal measures necessary to prohibit and criminalize such practices“ – meaning Lebanon, which is a signatory to OPAC, is compelled by international law to take action to prevent Hezbollah’s – and any other militia’s – ongoing use of child soldiers.

Palaestinensische Bauernopfer


In Syrien gibt es „Fluechtlingslager“ fuer Palaestinenser.  Ghetto waere das bessere Wort, schliesslich sind die urspruenglichen Fluechtlingen inzwischen eine Minderheit, die meisten Bewohner sind dort geboren und aufgewachsen. Yarmouk ist das groesste und am besten ausgestattete Palaestinenser-Ghetto in Syrien, de facto ein Stadviertel der Hauptstadt Damaskus.

Im syrischen Buergerkrieg ist die Hauptstadt natuerlich ein besonderer Preis und Damaskus und damit Yarmouk wurden immer wieder Schauplatz intensiver Kaempfe.

Ende 2012 wurde die israelische Regierung (unter „Hardliner“ Netanyahu) von der UN auf die schlechte Lage der Palaestinenser in Syrien angesprochen. Israel war einverstanden, dass palaestinensische Fluechtlinge aus Syrien im Gebiet der Palaestinensischen Autonomiebehoerde angesiedelt wuerden. Im Gegenzug wuerde von den Fluechltingen erwartet, dass sie ein Dokument unterzeichnen, in dem sie auf eine „Rueckkehr“ nach Israel verzichten.

Das war fuer Mahmoud Abbas, den Vorsitzenden der Palaestinensischen Autonomiebehoerde, damals im siebten Jahr seiner vierjaehrigen Amtszeit, nicht akzeptabel:

„So we rejected that and said it’s better they die in Syria than give up their right of return,“ Abbas told the group. Some of his comments were published Thursday by the Palestinian news website Sama.

Poster zum Thema von Elder of Ziyon

Angesichts der neuesten Kaempfe in Yarmouk wird das zynische Flair dieser Haltung noch praegnanter.

Von den „pro-palaestinensischen“ Organisation weltweit hoert man nicht viel zur Situation der Palaestinenser in Syrien. Das liegt mE daran, dass die Palaestinenser nur eine Spielfigur im Kampf gegen Israel sind und anscheinend keine besonders wertvolle.

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