Ich kann nicht behaupten, dass ich die Quellen zu den Unruhen in Akko systematisch ausgewertet haette.
Heute morgen bin ich ueber diese Information gestolpert:
MK Uri Ariel (NU-NRP) on Friday accused MK Abbas Zakour (United Arab List) of inciting the Arab rioters during the Yom Kippur clashes.
Ariel claimed that the Arab-Israel MK didn’t turn to police, but „conducted events“ from a nearby house.
Meanwhile, Zakour urged Public Security Minister Avi Dichter to prevent Ariel and Yisrael Beiteinu chairman Avigdor Lieberman from touring Acre’s Old City, saying such a visit would hinder efforts to restore calm, Army Radio reported
Zwischen den arabischen Parteien und rechten Parteienbuendnis von Nationaler Union und National Religioeser Partei ist keine Liebe verloren. Offensichtlich wollte Zakour (auch manchmal Zkoor geschrieben) keine Politiker von rechten Parteien in Akko haben und unterstellte ihnen, bewusst oder unbewusst die Gewalt anzuheizen. Die Beschuldigung durch Uri Ariel hielt ich fuer die Retourkutsche.
Bis ich auf diese Darstellung in Ha’aretz stiess:
The Shaaban family were imprisoned in their home in Acre’s Hamizrah neighborhood for a full hour and a half after Tawfik Jamal arrived on the eve of Yom Kippur. MK Abbas Zkoor (United Arab List-Ta’al) was urgently called to help and joined those closeted inside. After an hour and a half of turmoil outside, the apartment inhabitants realized they would not be able to leave.
Zkoor, who had phoned the police to no avail, called his friends in Acre’s Old City. The effect was immediate. The time-worn local communications system – the mosque loudspeaker and bullhorns on the street – sweeped into action. „Help! An Arab family is being besieged!“ they announced. The call touched a nerve with local Arab residents, stirring feelings of persecution and the old fear of expulsion. Cars loaded with youngsters left the Old City for Hamizrah neighborhood and made several rounds, bringing more and more youths to the area. But they were not able to rescue the besieged family. Frustrated, the youths returned to the Old City on foot, smashing car and shop windows on Acre’s Ben-Ami Street along the way. (…)
Ich kann auf die Schnelle nicht finden, wie das ueberwiegend juedische Stadtviertel heisst, in dasTaufik Jamal nach Beginn von Jom Kippur gefahren ist. Hier wird nur festgehalten, dass es im Osten der Stadt liege. Auf dieser Karte von Akko lassen sich klar abgetrennte Viertel im Osten der Stadt mit eindeutig hebraeischen Namen ausmachen. Mit „Hamizrach“ (das heisst nichts weiter als „der Osten“), dem Viertel, in dem nach Ha’aretz die angebliche Belagerung stattfand, duerfte das Gleiche gemeint sein. Das wird durch den Strassennamen Ben-Ami bestaetigt.
Mein Eindruck ist, dass die Auschreitungen von juedischer Seite massiv erst mit Ausgang von Jom Kippur einsetzten. Das scheint mir sehr plausibel. Ohne Radio und ohne oeffentliche Lautsprecheranlagen – ueber die Moscheen verfuegen, Synagogen aber nicht – war es kaum moeglich, genuegend junge, gewaltbereite Juden zu mobilisieren.
Die „Belagerung“ einer arabischen Familie scheint mir ein billiger Vorwand. Mussten die Familienmitglieder denn dringend irgendwohin oder waren ihnen die Lebensmittel ausgegangen? Ansonsten scheint mir ohnehin das natuerlichste Verhalten der Welt, nach Einbruch der Dunkelheit an Jom Kippur einfach zu Hause zu bleiben.
Ob Zakour auch die Polizei angerufen hat oder nicht, scheint mir irrelevant: Weder er noch Ha’aretz scheinen abstreiten zu wollen, dass er die Lautsprecheranlagen von mindestens einer Moschee dazu benutzt hat, um Massen von gewaltbereiten, jungen Arabern zu mobilisieren. Warum waren die eigentlich „nicht in der Lage, die belagerte Familie zu retten“? War der juedische Belagerungsring so uebermaechtig? Wahrscheinlicher scheint mir, dass die Polizei inzwischen eben doch in Aktion getreten war und versuchte, die verschiedenen Gruppen von gewaltbereiten Menschen auseinander zu halten. Die „Rettung“, die Zakour im Sinn hatte, waere eine wilde Strassenschlacht gewesen, soviel duerfte jedem Klardenkenden einleuchten. Uebrigens spreche ich hiermit Yoav Stern implizit und jetzt auch explizit ab, klar denken zu koennen. Vor lauter Frustration, dass ihnen die Strassenkaempfe entgingen, mussten die arabischen Rowdies natuerlich Autos und Schaufenster zerstoeren…
Derselbe Abbas Zkoor/Zakour, der massgeblich daran beteiltigt war, die Gewalt anzuheizen, moechte sich inzwischen als Vermittler und versoehnende Stimme profilieren:
Abbas Zakour, an Israeli Arab lawmaker from Acre, said he was trying to mediate a truce under which representatives of Arab residents would condemn the driver involved in the Yom Kippur incident.
„Despite our differences we thought we could never reach such circumstances in Acre,“ Zakour told Israel Radio of the town, where 46,000 Arabs and Jews live side-by-side and violence has been rare.
„These have been a few difficult days for Jews and Arabs,“ Zakour said. „We should sit down together. I hope we succeed.“
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