Dass ich das noch erleben durfte, naemlich diese Schlagzeile in der FAZ:


Abbas-Vorstoß bedroht Friedensgespräche in Nahost

Fuer Titel ist bekanntlich die Redaktion zustaendig. Herr Roessler formuliert im Artikel denn auch sehr viel vorsichtiger:

Wie gefährdet die seit vergangenem Juli laufenden Gespräche sind, zeigte Kerrys hektische Krisendiplomatie. Trotz Krim-Krise und Nato-Außenministertreffen in Brüssel flog er am Montag aus Europa für 15 Stunden nach Israel: In Jerusalem traf er Netanjahu gleich zweimal – am Montagabend sprachen sie fast vier Stunden miteinander. Nicht nur Israel machte es Kerry nicht leicht. Mit dem Wunsch nach der Begnadigung Pollards wurde der politische Preis für mehr Kompromissbereitschaft noch einmal erhöht.

Aber auch die palästinensische Führung verlangte, dass zusätzlich zu den 26 Gefangenen tausend weitere Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freikommen – unter ihnen der in Israel zu mehrfach lebenslanger Haft verurteilte Fatah-Führer Marwan Barguti. Zusätzlich verlangen die Palästinenser einen vollständigen israelischen Baustopp in den Siedlungen im Westjordanland sowie in Ost-Jerusalem. Wie in Jerusalem zu hören war, ist die israelische Regierung aber nur bereit, in den Siedlungen im Westjordanland keine neuen Wohnungen mehr zum Bau auszuschreiben und 400 zusätzliche Palästinenser freizulassen – ohne Barguti.

John Kerry ließ offen, ob er an diesem Mittwoch nach Ramallah reisen wird, wie er es ursprünglich geplant hatte. „Es wäre völlig verfrüht, aus den heutigen Ereignissen irgendeinen Schluss darüber zu ziehen, wie die Dinge jetzt stehen“, sagte er am Dienstagabend in Brüssel.

Was ist passiert? Gab es einen zionistischen Putsch in der FAZ-Redaktion, dass man sich so leichtfertig vom Konsensus der westlichen Medien entfernt, wonach grundsaetzlich nur Israel Friedensgespraeche gefaehrden kann?

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Ach, Herr Roessler!


Da habe ich meine voreilige Meinung revidiert, werde positiv zitiert, als jemand der Roessler schon frueher richtig einschaetzt habe und dann das.

Der Titel scheint das Motto all derjenigen zu sein, die es einfach *wissen*, dass Israel Kriegsverbrechen begangen hat. Nur nicht zweifeln oder gar ueberpruefen.

Die letzten, gross an die Glocke gehaengten Vorwuerfe erwiesen sich als boesartiges Geruecht. Aber auch das wird nicht zugegeben. Eine Ermittlung, die von der IDF selber durchgefuehrt wird, kann ja nur gelogen sein, nicht wahr? Und dass die israelischen Medien der IDF auf die Finger sehen und selber auch recherchiert haben, braucht nicht beruecksichtigt zu werden. Weil die Anschuldigungen einfach falsch waren, ging die Untersuchung schnell. Und auch das wird nun als Verdachtsmoment gegen Israel gebraucht.

Auf der anderen Seite die Palaestinenser! Wir wissen doch alle, dass kein Palaestinenser je etwas anderes als die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit von sich gegeben hat, wie sich leicht am „Massaker von Jenin“ ueberpruefen laesst. Wenn nun also pal. Zeugen Israel beschuldigen, dann ist jedes Wort unweigerlich wahr und wenn die Aussagen dann noch von Menschenrechtsorganisationen aufgeschrieben und verbreitet werden, dann sind Zweifel daran blasphemisch.

Israel muss Kriegsverbrechen begannen haben, weil es einfach zu viele Menschen gibt, die das aus unterschiedlichen Gruenden glauben. Und weil es Journalisten gibt, die sich – notfalls auch gegen die journalistische Sorgfalt – dafuer hergeben, pal. Behauptungen als Fakt zu praesentieren, aber offiziellen, israelische Untersuchungen jede Glaubwuerdigkeit abzusprechen.

Traurig.

Gefuehlte Dividende


Ich bin froh, dass ich in Sachen Roessler noch einmal nachgedacht und mich dazu durchgerungen habe, meine Meinung oeffentlich zu revidieren. Danke auch an den Bekannten, der den Anstoss dazu gegeben hat!

Wenn ich Roesslers neuesten Artikel in der FAZ lese, fuehle ich mich wie bei der Ausschuettung der Dividende einer riskanten Anlage. (Damit mir niemand Selbstueberschaetzung vorwirft oder gar Mitgliedschaft in der Zionistischen Weltverschwoerung unterstellt – natuerlich haben meine Texte keinerlei Einfluss auf die Nahostberichterstattung in der FAZ!)

Waehrend sonst in deutschsprachigen Medien (auch sog. Qualitaetsmedien) Netanyahu regelmaessig als „Hardliner“, „rechtsgerichtet“ und „national“ (in Europa sind beide Adjektive negativ besetzt) bezeichnet wird, nennt Roessler ihn einen Pragmatiker und trifft damit ins Ziel.

Natuerlich will Netanyahu an die Macht zurueckkehren. Wer kein Machtmensch ist, wird gar nicht erst Politiker. Aber das erklaert sein ausdauerndes Werben um Kadima nicht. Eine Regierung kann er auch ohne Kadima in der Koaltion bilden. Seit Shas und Israel Beitenu einen Modus Vivendi signalisiert haben, ist der Fall eindeutig.

Trotzdem bemueht sich Netanyahu weiter um eine Grosse Koalition und wird dabei sogar von Lieberman unterstuetzt, obwohl die Bedeutung von Israel Beitenu in einer Koalition mit Kadima deutlich geringer waere als in einer rechten Koalition.

Bei allem Zynismus moechte mir scheinen, dass es den Politikern auch darum geht, dass Israel sich in einer so bedenklichen Lage findet, dass eine stabile Regierung Vorrang vor parteipolitischen Interessen haben sollte. Dem Waehlerwunsch entspraeche das ebenfalls.

Was den „Friedensprozess“ angeht, der ist mausetot und zwar schon lange:

According to the official, the Palestinians understand that the Oslo process no longer exists. Those close to Palestinian President Mahmoud Abbas don’t think there is any way to salvage it.

„People are thinking of how to prevent the PA from humiliating itself in a process that is not serious and will not bring peace. More and more voices are saying that the Palestinian Authority and Abbas must strike preemptively and dismantle the Palestinian Authority,“ he said.

(Hervorhebungen von mir)

Wie Carl von IsraelMatzav ausfuehrt, sind die Ehre-Scham-Paradigmen ganz ungeeignet fuer erfolgreiche Verhandlungen. Wo jedes Nachgeben als Verlust der Ehre empfunden wird, macht es Sinn, lieber gleich den Protostaat aufzuloesen als sich mit weniger als den maximalen Forderungen zufrieden zu geben.

Besser ist es allemal, die Dinge beim Namen zu nennen. Der Klartext, den Peres anlaesslich der Vorwuerfe von EU-Parlamentspraesident Poettering aeusserte, wurde uebrigens auch dank Roessler ebenfalls in der FAZ berichtet. Es wird noch soweit kommen, dass ich die Lektuere der FAZ zu Nahost als unbedenklich einstufen oder gar empfehlen kann, wenn Roessler so weitermacht.

Studie in Voreiligkeit und ungerechtfertigter Schaerfe (ich)


Nach einem Gespraech und reiflichem Nachdenken bin ich zur Einsicht gelangt, dass mein letzter Beitrag wahrscheinlich voreilig und ungerecht scharf war.

Man kann den Artikel Israel: Der Nebel über Gaza lichtet sich von Hans-Christian Rößler (hcr.) naemlich auch ganz anders lesen.

Die Metapher vom sich lichtenden Nebel vermittelt, dass das Bild, wie es sich waehrend der militaerischen Aktionen im Gazastreifen und unmittelbar danach dargestellt hat, weder klar und noch eindeutig war. Weil der erste Eindruck in der Weltoeffentlichkeit ringsum zur Verurteilung Israels fuehrte, kann es eigentlich nur positiv sein, wenn jemand versucht, sich einen zweiten Eindruck zu bilden.

Auch die Erfahrung, von der IDF hingehalten zu werden, ist wahrscheinlich authentisch. Aus israelischen Behoerden klare Informationen herauszulocken, ist immer wieder zermuerbend und nicht immer erfolgreich. Die Armee aber hat den Ruf, sozusagen die Behoerde an sich zu sein. Bis jetzt habe ich das persoenlich nur am Rand erlebt – mein Mann hat seine Angelegenheiten um den Miluim (Reservedienst) allein durchgestanden. Wenn mal die Maedchen eingezogen werden, kriege ich meinen Crashkurs. Wie ich schon schrieb, ist die IDF ausserdem durch die uebersteigerte Aufmerksamkeit der Weltoeffentlichkeit zur Akribie und Pendanterie gezwungen. Das macht das Leben eines Journalisten, der von der Armee etwas offiziell hoeren will, sicher noch muehsamer…

Ich habe Roessler unterstellt, er gehe davon aus, dass die Armee etwas zu verbergen habe. Und dann zitiere ich das Gegenbeispiel aus demselben Text. Inzwischen scheint mir einleuchtender, dass Roessler eben diese Einstellung bei seinen Lesern vermutet und sie durch seinen Bericht tendenziell widerlegt.

Was mir in seinem Text immer noch fehlt, ist ein Hinweis darauf, dass Hamaskaempfer sich nachweislich unter Zivilisten gemischt haben, so dass die Unterscheidung zwischen Kombattanten und Unbeteiligten schwieriger wurde. Die Zwischentitel aber macht die Redaktion und nicht der Journalist. Eigentlich weiss ich das, vergesse es aber immer wieder. Tatsaechlich hat die Redaktion inzwischen auch die Zwischentitel geaendert. Sie lauten jetzt:

Fachmann: „Klare Unterscheidung zwischen militärischen und zivilen Zielen“

Kritiker: „Keine Unterscheidung zwischen Kämpfern und Zivilisten“

Das ist auch aus meiner Sicht einwandfrei.

Zuletzt hatte ich mich beschwert, dass Roessler sich hinter „Alibiisraelis“ verstecke. Nun, er befindet sich in Jerusalem. Nichts ist natuerlicher, als dass er Israelis interviewt. Wuerde er nur Auslaender zu Wort kommen lassen, haette ich ihm wohl auch einen Strick daraus gedreht.

Ich bilde mir nicht ein, dass Herr Roessler nichts Besseres zu tun hat, als meinen kleinen Blog zu lesen. Falls er trotzdem drueber stolpern sollte, moechte ich bitten „Nichts fuer ungut!“ und vor allem erstmal „Baruch Haba (Willkommen) in Israel!“

Studie in anti-israelischen Nuancen, FAZ


Achtung: Ich lasse den Text stehen, wie der Bloggerehrlichkeit geschuldet, aber ich habe meine Meinung revidiert.

Wie schon die Zeitung fuer Schland festhaelt, kann die anti-israelische Einstellung der FAZ nicht ausschliesslich an Joerg Bremer festgemacht werden.

Hans-Christian Rößler (hcr.) liefert mir mit seinem Text Israel: Der Nebel über Gaza lichtet sich Material fuer eine Fallstudie, wie anti-israelische Vorurteile in subtilen Nuancen transportiert werden koennen.

Gut einen Monat nach dem Ende der israelischen Militäroffensive untersucht die Armee intensiv den Verlauf des kurzen Krieges

Die Formulierung legt nahe, dass die IDF mehr als einen Monat gewartet hat, um den Krieg zu analysieren. Das ist natuerlich falsch und richtig haette es lauten muessen „Seit gut einem Monat…“ Diese Tatsache wird im weiteren Verlauf des Textes deutlich:

Die Armee hat sich nach Kriegsende selbst daran gemacht, alle Namen zu überprüfen. Noch ist sie nicht ganz fertig damit.

Die irrefuehrende Formulierung im zweiten Satz folgt auf den ersten Satz:

Nur langsam lichten sich die Nebel des Gaza-Krieges.

Gleich zu Beginn des Textes wird also suggeriert, dass die israelische Armee fuer das langsame Lichten des Nebels veranwortlich sei. Und natuerlich wird damit der Verdacht geschuert, Israel habe etwas zu verbergen. Das Gegenteil ist richtig, die IDF analysiert sehr viel schneller und gruendlicher als irgendeine vergleichbare Armee. (Wer erinnert sich an namentliche Listen der Toten beim Eingreifen der NATO im Kosovo oder in Afghanistan?!) Tatsaechlich ist die IDF durch die uebersteigerte Aufmerksamkeit der Weltoeffentlichkeit dazu gezwungen.

Dass die IDF einen Monat nach Kriegsende noch keine offizielle Antwort auf die Vorwuerfe von Kriegsverbrechen (von solchen Leuchten der Menschen- und Voelkerrechte wie Jordanien und der PA erhoben!), legt Roessler als „vertroesten“ aus.

Wer jedoch bei der israelischen Armee genauer nachfragt, was sie zu solchen Vorwürfen zu sagen, wird dennoch auf später vertröstet. Sie würden überprüft, aber „die Glaubwürdigkeit der Antworten halten wir für wichtiger als die Geschwindigkeit, mit der wir sie erteilen“, sagte eine Armeesprecherin dieser Zeitung.

Das im Wort mitschwingende „hinhalten“, verstaerkt den Verdacht beim unbefangenen Leser, dass Israel die Antworten schon kennen wuerde, aber lieber nicht offen zugibt.

Dieselbe Botschaft wird gleich darauf noch einmal vermittelt:

Eine offizielle Bestätigung ist nicht einmal für einen Bericht der Zeitung „Jerusalem Post“ zu erhalten, der eigentlich die Soldaten entlastet.

Die Betonung durch „nicht einmal“ und „eigentlich“ verraet, dass Roessler davon ausgeht, keine offizielle Bestaetigung fuer Berichte zu erhalten, die Soldaten belasten. Dabei bringt er selbst anschliessend das Gegenbeispiel.

Die Zurückhaltung der Armeesprecher in den vergangenen Tagen bedeutet jedoch nicht, dass nicht auch Fehler zugeben werden. So übernahm die Armee die Verantwortung für den Tod dreier Töchter und einer Nichte des auch in Israel arbeitenden palästinensischen Arztes Issaldin Abu al Aisch. Ein israelischer Panzer habe das Haus beschossen, auf dessen Dach Soldaten verdächtige Bewegungen ausgemacht hatten.

Tatsaechlich hat Israel bestaetigt, dass die drei Maedchen durch ein israelisches Panzergeschoss getoetet wurden. Die Verantwortung aber hat Israel nicht uebernommen, sondern eindeutig auf Hamas verwiesen, die in klarer Verletzung des Kriegsvoelkerrechts in einem zivilen Wohnviertel militaerisch agierte.

In Roesslers Text fehlt jeder Hinweis darauf, dass Hamaskaempfer sich bewusst und zynisch unter Zivilisten versteckt haben. Die Behauptung, Israel habe keine

„Keine Unterscheidung zwischen Kämpfern und Zivilisten“

vorgenommen, die noch als Zwischentitel hervorgehoben wird, muesste aber vor diesem Hintergrund betrachtet werden, wenn es nicht nur darum ginge, Israel schlecht dastehen zu lassen.

Die zitierte

Netta Amar-Shiff, die sich bei der schwedischen Hilfsorganisation Diakonia mit Fragen des humanitären Völkerrechts befasst

kennt sich uebrigens mit internationalem Recht entweder tatsaechlich schlecht aus oder sie sucht sich regelmaessig nur das heraus, was ihr in den Kram passt, wie das bei Menschenrechtsorganisationen heutzutage Usus geworden ist.

Nach ihrer Einschätzung wurde in Gaza zudem nicht genug Mühe darauf verwandt, auch bei Hamas-Mitgliedern zwischen Zivilisten und Kämpfern zu unterscheiden. Sie seien nicht automatisch Kriegsteilnehmer wie Mitglieder regulärer Armeen, sagt Nett Amar-Shiff. „Konsens besteht eigentlich darüber, dass Hamas-Kämpfer Zivilisten sind, die an Kampfhandlungen teilnehmen. Aber sie können nur dann angegriffen werden, wenn sie sich aktiv an Angriffen auf Israel beteiligen.“

Ueber die Einordung von Hamaskaempfern als Zivilisten besteht keineswegs Konsens. Und die Auffassung, dass nicht gekennzeichntete ( (was bereits einen Verstoss gegen Kriegsrecht darstellt) Kombattanten ausser im Augenblick des aktiven Kampfes Schutzanspruch haetten und damit besser gestellt waeren als regulaere Kriegsteilnehmer, ist obsolet, weil die Nichteinhaltung von Kriegsrecht belohnt und damit gefoerdert wuerde.

Das Israelische Oberste Gericht hat ein bahnbrechendes Urteil zur Frage erlassen, wann Schutzanspruch besteht:

On the one hand, a civilian taking a direct part in hostilities one single time, or sporadically, who later detaches himself from that activity, is a civilian who, starting from the time he detached himself from that activity, is entitled to protection from attack. He is not to be attacked for the hostilities which he committed in the past. On the other hand, a civilian who has joined a terrorist organization which has become his „home“, and in the framework of his role in that organization he commits a chain of hostilities, with short periods of rest between them, loses his immunity from attack „for such time“ as he is committing the chain of acts. Indeed, regarding such a civilian, the rest between hostilities is nothing other than preparation for the next hostility (see Daniel Statman, Targeted Killing, 5 THEORETICAL INQUIRIES IN LAW 179, 195 (2004)).

Angesichts dieses Urteils ist die Vorstellung, es gaebe Hamaskaempfer, die als Zivilisten vollen Schutzanspruch geniessen, entweder bodenlose Ignoranz oder boeswillige Luege.

Roessler sucht sich in bewaehrter Manier der „Alibijuden“ israelische Gewaehrsleute, die das aussprechen, was er vermitteln moechte:

In Gaza sei eine Situation entstanden, in der die Mehrheit der Männer und Gebäude plötzlich als legitime Ziele galten. Das Recht sei regelrecht auf den Kopf gestellt worden, klagt Orna Ben-Naftali. Statt Gewaltanwendung einzuschränken, um das Leid der Zivilbevölkerung zu mindern, sei Recht so interpretiert worden, dass es sie rechtfertigte.

Für dringend notwendig hält sie daher eine unabhängige Untersuchung des Krieges; es reiche nicht aus, dass nur die Armee ermittle. Dabei müsse auch die Frage gestellt werden, ob „Israel die palästinensischen Zivilisten leiden lassen wollte, um Ziele zu erreichen, die nicht militärisch, sondern eher politisch waren“.

Hier schliesst sich der Bogen, denn offensichtlich hatte Roessler bei der Armeesprecherin angefragt, ob Israel Zivilisten angreife.  Aus dem zweiten Absatz zitiert:

Sie würden überprüft, aber „die Glaubwürdigkeit der Antworten halten wir für wichtiger als die Geschwindigkeit, mit der wir sie erteilen“, sagte eine Armeesprecherin dieser Zeitung. Man greife aber definitiv keine Zivilisten an.

Das Dementi der Armeesprecherin wird nun durch Orna Ben-Naftali abgewertet. Fuer Roessler ist der Fall offensichtlich klar: Israel greift Zivilisten an!

Und zum kroenenden Abschluss noch das „negative Gesamturteil“ von Cordesmann:

Israel habe den „Krieg der (internationalen) Wahrnehmung“ verloren, denn die Kämpfe mit vielen zivilen Opfern seien ohne ein eindeutiges Ergebnis zu Ende gegangen. „Ein Krieg, an dessen Ende beide Seiten behaupten können, sie hätten gewonnen und der viele Ursachen, die zu dem Konflikt führten, unverändert lässt, ist kein klarer Sieg.“

Natuerlich koennte man sich fragen, ob Israel vielleicht deshalb auf den klaren Sieg verzichtete, weil es so viele Ruecksichten auf die Bevoelkerung im Gazastreifen nahm. Man koennte auch fragen, welche Mitverantwortung die Medien daran haben, dass Israel „den Krieg der internationalen Wahrnehmung verloren“ hat. Roessler und seine Kollegen sind in diesem Krieg keine Beobachter, sondern Akteure. Und in diesem Artikel plaziert sich Roessler eindeutig an Hamas‘ Seite.ng

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