Gestern berichtete die FAZ ueber die Gezielte Toetung eines ranghohen Al-Kaidafuehrers durch die USA in Pakistan:
Der im Rang dritthöchste Führer des Terrornetzes Al Qaida ist bei einem amerikanischen Luftangriff in Pakistan getötet worden. Das meldeten übereinstimmend die Vereinigten Staaten und Al Qaida. Das Terrornetz teilte am Montag auf seiner Website mit, Mustafa Abu al Jasid sei zusammen mit seiner Frau, drei Töchtern, einem Enkel und anderen Personen getötet worden. Nähere Umstände wurden nicht genannt.
Der Tod al Jasids wäre der wohl größte Erfolg der Vereinigten Staaten seit Beginn des Kampfes gegen Al Qaida. Die Organisation selbst bezeichnete al Jasid als ihren Oberbefehlshaber in Afghanistan.
Der Ton ist ruhig und sachlich. Das Ergebnis wird als grosser Erfolg gewertet. Dass auch die Ehefrau, drei Toechter und ein Enkel dabei um’s Leben kamen, wird erwaehnt, ohne dass die positive Beurteilung dadurch beeinflusst wird. Ob Gezielte Toetungen nicht vielleicht voelkerrechtswidrig sind, daran wird kein Gedanke verschwendet.
Und so sah die Berichterstattung in der FAZ vor sechs Jahren aus, als der Hamasgruender Scheich Ahmed Yassin von Israel in einem Luftangriff getoetet wurde.
22. März 2004 Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat die Liquidierung des Hamas-Gründers Scheich Ahmed Jassin am Montag als Selbstverteidigung Israels bezeichnet. „Es ist das natürliche Recht des jüdischen Volkes, jene zu verfolgen, die uns zerstören wollen“, sagte Scharon im Parlament in Jerusalem. Er bezeichnete Jassin als „Erzmörder“, dessen Hauptziel die Tötung von Juden und die Zerstörung des Staates Israel gewesen sei. „Der Kampf gegen den Terror ist nicht beendet“, unterstrich Scharon, der die Aktion persönlich angeordnet haben soll.
Weltweit gab es dagegen Kritik am Vorgehen Israels. Weltweit Kritik an Liquidierung von Scheich Jassin Auch die Europäische Union (EU) hat die gezielte Tötung von Jassin verurteilt, die nicht nur gegen internationales Recht verstoße, sondern „das Prinzip des Gesetzes“ untergrabe, das ein Kernelement im Kampf gegen Terrorismus sei. In einer von den EU-Außenministern in Brüssel beschlossenen Erklärung erinnerte die EU zugleich an ihre Verurteilung der Selbstmordanschläge der Hamas. Die EU rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf, um weitere Tote zu vermeiden.
Die israelische Armee hatte Jassin bei einem Luftangriff auf Gaza getötet. Laut Augenzeugen feuerten Hubschrauber am Montag morgen drei Raketen auf den 67jährigen Portrait: Scheich Ahmad Jassin – Der Gründergeistlichen Führer der palästinensischen Extremistengruppe, als dieser gerade eine Moschee verließ. Jassin war seit seinem 12.Lebensjahr nach einem Tauchunfall gelähmt und an den Rollstuhl gefesselt.
Neben Jassin wurden sieben weitere Menschen getötet, darunter mehrere Leibwächter. 17 Menschen wurden verletzt. (…)
Danach kommen noch einige Palaestinenser zu Wort, die Rache schwoeren usw.
Al-Kaida wird ohne wenn und aber als Feind gesehen, so selbstverstaendlich, dass gar nicht thematisiert werden muss, warum die USA ihn toeteten. Dagegen muss Scharon persoenlich zitiert werden, um zu erklaeren, was Israel wohl gegen Hamas haben koennte. Von einem Erfolg ist nirgends die Rede, im Gegenteil ist die Entruestung der Welt so gross, dass sie der FAZ einen weiteren Artikel wert ist. Und natuerlich wird das Voelkerrecht bemueht, gegen das Israel verstosse.
Wer weiss, vielleicht kann ich in absehbarer Zeit nachweisen, dass auch das Aufbringen von Blockadebrechern nur dann abgelehnt wird, wenn Israel es tut.
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Filed under: Deutschland, Israel, Propaganda, USA, weltweit | Tagged: Al Kaida Hamas, doppelter Standard, FAZ, gezielte Toetung | 11 Comments »
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