(unter besonderer Beruecksichtung der Situation muslimischer Maedchen)
Schon im Januar vor einem Jahr hat X von The Middle East Interest einen Beitrag veroeffentlicht, in dem er rhetorisch die Frage stellt, ob die Beduerfnisse und Wuensche von Frauen kulturuebergreifend sind oder ob sie jeweils eine Funktion der kulturellen Umwelt sind.
In den nachfolgenden Kommentaren meldete sich erst im Maerz 2008 eine Betroffene zu Wort. Pakistani Apostate Girl schreibt ihren eigenen Blog. Ich weiss von ihr maximal genau so viel, wie selber preisgibt, eher weniger, da ich sicher einiges ueberlesen habe.
Im Mai meldete sich dann eine andere Betroffene zu Wort. Bushra Ul Hussaini ist glaeubige Muslimin und besteht ebenfalls auf Universalitaet, nur in die andere Richtung, als die die X und Pakistani Girl sehen. Ein Leben nach islamischen Wertvorstellungen ist das einzig richtige, so dass auch Frauen im Westen gut daran taeten, ihr falsches Bewusstsein und Verhalten zu aendern.
Frauen brauchen kein eigenes Geld, muessen keine Sexspielzuege sein, sich nicht zu Sklavinnen ihrer Liebhaber machen. Ihre Familie und ihre Gemeinde ist dazu aufgerufen, sie zu beschuetzen, fuer sie zu sorgen und sie zu lieben. (In dieser Reihenfolge)
Diese Haltung wirkt auf mich infantil. Nur ein Saeugling kann und soll sich mit dieser bedingungslosen und seinerseits voellig passiven Versorgung zufrieden geben. Jede Entwicklung des Kindes bedeutet eine fortschreitende Loesung aus dieser Situation und zunehmende Eigeninitiave und Verantwortung.
In meiner ersten Reaktion schrieb ich Bushra sofort ab. Zu meiner Ueberraschung kennen sich Bushra und Pakistani Girl offensichtlich auch persoenlich und Pakistani Girl gab zu Protokoll, dass Bushra eine der wenigen war, die zu ihr hielt, als es ihr dreckig ging. Vor diesem Hintergrund revidierte ich meine Reaktion und versuchte, mich in ein junges Maedchen hineinzudenken, das alle islamischen Werte voellig Ernst nimmt und mit jugendlichem Idealismus versucht, ihnen zu entsprechen.
Inzwischen ging der Austausch zwischen Pakistani Girl und Bushra eifrig weiter.
Vor einigen Wochen habe ich Ayn Rands „Fountainhead“ gelesen. Ehrlich gesagt, gefiel mir „Atlas Shrugged“ besser und in beiden Werken sind mir die Charaktere zu holzschnittartig. Am menschlichsten sind noch die Figuren, die nicht von vornherein als „gut“ oder „boese“ angelegt sind. In Fountainhead also Peter Keating und Catherine Halsey.
Bushra erinnerte mich immer mehr an Catherine Halsey in ihrer Beteuerung, dass sie nicht egoistisch sein koenne und dem Wohl anderer, nahestehender Menschen ihrem eigenen Wohlergehen vorziehe.
thing is that i can’t be selfish.i learn patience,tolerance and trust in allah.so i don’t blame othres and i try my best to put my family and close one’s happiness and comfort before my own.
Das entspricht ja wirklich der landlaeufigen Auffassung von Selbstlosigkeit, sich selber hintanstellen, andere Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Das kleine Problem ist nur: Wer definiert denn eigentlich das „Wohl“ und das „Wohlergehen“? Wenn jedes „ich“ seine eigenen Wuensche und Beduerfnisse negiert, dann kommt niemand dazu, fuer sich selber zu definieren, was sein Wohl und sein Wohlergehen ist. Die Deutungshoheit von „Wohl“ und „Wohlergehen“ fuer den anderen kann demnach von demjenigen beansprucht werden, der fuer sich dem widmet. Jedes „ich“ verzichtet also darauf, eigene Wuensche und Beduerfnisse anzumelden und diktiert anderen, was deren Wuensche und Beduerfnisse zu sein haben!
Bushra spricht es auch sehr deutlich aus: Ihre Art der liebenden und fuersorglichen Zuwendung kann durchaus beinhalten, dass sie andere Menschen verletzt, aber das geschieht dann zu derem eigenen Besten, das natuerlich von Bushra definiert wurde:
thats why i try to show you bitter truth.i thought suger Coated wards are not needed……i tried to realized where all pain come from????that’s why i post that comment’s….which hurt u most….iam sorry but that was for your good
Damit haben wir die landlaeufige Vorstellung von Selbstlosigkeit wieder verlassen. Der Selbstlose sollte anderen Menschen Gutes tun, nicht aber ihnen seine eigene Vorstellung von Wahrheit und „Gutem“ aufzwingen.
Aber ist das ueberhaupt moeglich? Wie kann der Selbstlose das Selbst anderer Menschen respektieren, wenn er sein eigenes Selbst entweder nie entwickelt hat oder gewaltsam negiert? „Was du nicht willst, das man dir tu, das fueg auch keinem anderen zu“, „liebe deinen naechsten wie dich selbst“ und andere Varianten derselben Maxime gehen ja gerade von einem entwickelten Selbst aus. Wenn das „ich“ seine eigenen Wuensche unterdrueckt, abwertet, verleugnet, dann ist es nur angemessen, wenn es die echten Wuensche von anderen Menschen ebenfalls unterdrueckt, abwertet und verleugnet.
Hier habe ich uebrigens einen interessanten Text gefunden, in dem Hillary Clinton mit Catherine Halsey in Verbindung gebracht wird. Die innere Leere in Verbindung mit dem Anspruch, andere zu ihrem Glueck zwingen zu duerfen, ja muessen, sind gefaehrliche Symptome:
It takes a village, or a Toohey, or an Alinsky, to fill such a void. This is a candidate for the Presidency of the United States. Hillary has progressed from doubting the effectiveness of massive government programs to help the poor to seeing them as the only answer, in the name of “social justice.” Like Alinsky, like Toohey, she wishes to crush the individualist independence of Americans and replace it with dependence on the state – and she would be the state – chiefly because she has grown to fear and hate independence in anyone.
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