Vergewaltigung auf mehreren Ebenen


Ein israelischer Professor hat seine Machtposition ausgenutzt, um von Doktorandinnen Sex zu bekommen. Das erfuellt nach israelischem Recht den Tatbestand der Vergewaltigung.

Zu seinen Doktorandinnen gehoerte auch Tal Nitzan. Wir koennen nicht wissen, ob sie ebenfalls zu Prof. Ben Aris Opfern gehoerte oder nicht.

Tal Nitzan schrieb ihre Doktorarbeit unter Ben Aris Betreuung: ‘Controlled occupation: the rarity of Military Rape in the Israeli Palestinian Conflict’. Nach ihrer Argumentation laesst sich die Tatsache, dass israelische Soldaten keine Palaestinenserinnen vergewaltigen, nur durch israelischen Rassismus erklaeren.

Bekanntlich laeuft derzeit im tuerkischen staatlichen Fernsehsender eine Serie, in der israelische Soldaten gezeigt werden, wie sie alle moeglichen Graeueltaten begehen. Das Bemerkenswerte daran ist, dass keine dieser angeblichen Verbrechen halbwegs plausibel der IDF vorgeworfen werden kann, wohingegen es nicht an Indizien mangelt, dass tuerkische Truppen solche Taten begehen. In einem Wort Projektion.

Eine Episode zeigt, wie israelische Soldaten Palaestinenserinnen vergewaltigen. Die Frauen werden anschliessend von palaestinensischen Kaempfern geehrenmordet. Das empfinden die Palaestinenser als Verrat. Man beachte, dass sie sich nicht etwa gegen den Vorwurf verteidigen, dass die Opfer von Ehrenmorden getoetet werden. Stattdessen behaupten sie, dass es zu keinen Vergewaltigungen kommt. Allerdings fuehren sie das nicht auf israelischen Rassismus zurueck, wie Nitzan, sondern auf den Heldenmut ihrer Kaempfer.

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Israel haelt nicht mehr still


Am Donnerstag Abend ging mein Mann noch ins Unischwimmbad. Als er zurueckkam, berichtete er, dass es voller Soldaten war. Ihnen war das Wochenende gestrichen worden und als Zuckerl liess man sie ins Sportszentrum. Schon klar, warum sie nicht ins Wochenende durften…

Heute morgen war ich mit der Kleinen im Beit HaKnesseth. Mein Mann blieb mit der Grossen zuhause, die bis gestern Fieber gehabt hatte. Wir hoerten alle die Flugzeuge. Ich vermute mal, dass das Gebet fuer den Staat Israel, seine Politiker und Soldaten heute noch ein bisschen ernster gebetet wurde als sonst.

Als wir nach Hause kamen, sass mein Mann vor dem Fernseher. Man sah Hochhaeuser von Gazacity aus weiter Entfernung und dazwischen verschiedene Rauchfahnen. Die Kleine schmiegte sich neben mich. „Was ist das?“ Ich erklaerte ihr, dass unsere Armee Ziele im Gazastreifen bombardiere und die Rauchwolken kaemen davon. „Ist das nicht gefaehrlich fuer die Menschen dort?“ „Doch, das ist es schon. Die Armee versucht nur Hamasleute zu treffen. Aber im Krieg kommen immer auch unschuldige Menschen zu Schaden.“ „Auch Kinder?!“ „Ja, es kann auch Kinder treffen.“ Sie wurde still und wirkte bedrueckt. Zu meinem Mann gewandt, meinte ich, dass im Gazastreifen wohl kaum Kinder sich Sorgen um israelische Kinder machen wuerden. Die Kleine reagierte wieder und fragte warum. Ich erklaerte ihr, dass die Kinder dort schon im Kinderfernsehen und in der Schule dazu erzogen werden, uns zu hassen. Und die Kleine: „Aber dann sind sie doch gar nicht schuld! Sie erziehen sich ja nicht selber.“

Zum Glueck rief die Grosse nach ihr und bald waren beide in ihr Spiel versunken.

Hysterie und die Rolle der Medien


Die relevante Fernsendung haben mein Mann und ich auch gesehen. Wenn ich mich Recht erinnere, war es in „Uvda“ (Fact) von Ilana Dayan am Samstagabend.

Ilana Dayan und ihre tendenzioese Berichterstattung hatten wir schon einmal in diesem Blog. Aber schon im Jahr 2004 bin ich darauf gestossen, in welch schamloser Weise Ilana Dayan mit ihren Berichten manipuliert. Das kann im Forum von HaGalil nachgelesen werden, wen’s interessiert.

Im juengsten Uvda wurde berichtet, dass Soldaten, die auf einer Armeebasis in der Naehe von Arad Dienst leisteten, statistisch signifikant haeufig an Lymphoma erkrankt sind. Wie ich jetzt bei Wikipedia nachlese, ist Lumphoma keineswegs identisch mit Blutkrebs, wie in Uvda suggeriert. Als moegliche Gruende wurden angegeben:
1) die Naehe von Becken der Klaeranlage von Arad
2) die Naehe von Fabriken der chemischen Industrie.

Mein Mann und ich schauten uns an: Die Armeebasis liegt in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadt Arad. Arad hat heute ueber 20,000 Einwohner. Wenn die chemischen Fabriken und die Klaeranlage von Arad das Krebsrisiko erhoehen, muesste zuallererst bei der Bevoelkerung von Arad eine statistisch signifikante Haeufung von Erkrankungen festgestellt werden. 20,000 Menschen, die zum groessen Teil ueber Jahre hinweg in diesem Gebiet leben, darunter Kinder und alte Menschen, sind ein viel aussagekraeftigeres Sampel. Komischerweise wurde diese Frage von Uvda nicht einmal gestellt.

Die chemische Industrie ist ein Hauptarbeitgeber im Negev: Mein Mann hat jahrelang in eben diesen chemischen Fabriken gearbeitet und auch ich war lange Jahre fuer eine dieser Firmen taetig (allerdings im Buero, nicht in der Fabrik). Aus eigener Erfahrung wissen wir beide, dass alle Angestellten in regelmaessigen Abstaenden sorgfaeltig untersucht werden. Der Konzern – alle Fabriken gehoern in der einen oder anderen Weise zu ICL (Israel Chemicals Ltd.) – fuerchtet sich vor einer Sammelklage, sollte bei den Angestellten irgendein Gesundheitsrisiko signifikant haeufig auftreten. Die Furcht ist nicht unbegruendet. Die Gewerkschaft in ICL ist eine der maechtigsten in Israel, allenfalls die der Stromgesellschaft ist noch staerker. Bisher konnte keine Gesundheitsgefaehrdung festgestellt werden… Fuer Uvda waere es ein leichtes, diese Daten zu ueberpruefen.

Offensichtlich hatte Ilana Dayan kein Interesse an journalistisch verantwortlicher Berichterstattung. Sie wollte und lieferte einen Reisser. Dass es gegen die Armee geht, entspricht offensichtlich ihrer Agenda. Und natuerlich hat sie wenigsten teilweise Erfolg damit.

Update vom 21.05.09: Wie zu erwarten war, kam eine Kommission, die auch von der Armee unabhaengige und einen von den betroffenen Familien beauftragten Experten umfasste, zu dem Ergebnis, dass die Armeebasis nichts mit den Lymphomafaellen zu tun hat.

Es geht wieder los


More than 35 Qassams, mortars fired at Israel

Der Hintergrund: Die israelische Armee hat einen Tunnel entdeckt, der auf die Grenze zugebaut wurde und aller Wahrscheinlichkeit dazu dienen sollte, Ueberraschungsangriffe auf IDF Soldaten durchzufuehren und weitere Soldaten zu entfuehren.

Um diesen Tunnel zu zerstoeren, drang die IDF in den Gazastreifen ein, und zwar bis zum Fluechtlingslager Burejj, etwa 2 km von der Grenze entfernt. Dort endete der Tunnel in einem Gebaeude, wo offensichtlich auch Sprengstoff gelagert wurde. Inzwischen haben die Soldaten den Gazastreifen laengst wieder verlassen. Drei von ihnen wurden verwundet und per Helikopter ins Krankenhaus von Beer Sheva transportiert. Auf der Gegenseite fiel ein Polizit, der in Personalunion auch Terroristenfuehrer bei der Hamas war. Die Luftwaffe unterstuetzte die Bodentruppe bei ihrer Operation und toetete fuenfweitere gegnerische Kombattanten, allesamt Terroristen von der Hamas.

Damit hat Israel natuerlich das Prinzip verletzt, dass die Waffenruhe nur fuer Israel gilt, waehrend pal. Aktionen den Waffenstillstand allenfalls erschuettern, aber nie brechen koennen:

The de facto government in the Gaza Strip held the Israeli government responsible for all the consequences of their „aggression,“ describing it as the most serious violation of the Egyptian-brokered ceasefire since it went into effect in June.

Dementsprechend uebernimmt Hamas auch ohne Zoegern die Verantwortung fuer den Raketenbeschuss.

Ich warte schon gespannt auf die Verurteilung Israels in den deutschsprachigen Medien.

Koennte das ein tragisches Missverstaendnis gewesen sein?


IDF Troops Kill PA Gunman, Arabs Say ‚He Was a Farmer‘

Taher Abahreh had originally been quoted by Israeli media as saying that he had arrived approximately an hour after neighbors reported hearing gunfire and found IDF soldiers unsuccessfully trying to administer medical treatment to his father. He added that the elder Abahreh had been guarding his livestock in a small enclosure outside the town at the time of the incident.

Der Mann koennte sein Vieh im Pferch bewacht haben – um Recht und Ordnung ist es in Jenin und Umgebung nicht gut bestellt, jedenfalls nicht nach Einbruch der Dunkelheit:

Israeli military officers have repeatedly stated that the Arab troops, who do not operate in the middle of the night in the area,

(Hervorhebung von mir)

In der Dunkelheit koennte er die Gruppe israelischer Soldaten gehoert und fuer Viehdiebe gehalten haben, worauf er seine Jagdflinte (die wirklichen Terroristen haben in der Regel bessere Waffen) abschoss, in der Hoffnung, die vermeintlichen Diebe in die Flucht zu schlagen.

Die Soldaten ihrerseits erlebten, dass sie beschossen wurden. Es waere ein Risiko gewesen, nicht sofort zurueckzuschiessen. Schliesslich haette es genausogut auch ein Terrorist sein koennen, der moeglicherweise ein Nachtsichtgeraet hatte und dann haette jedes Zoegern Leben kosten koennen.

Wenn meine Spekulation zutreffen sollte, kann man keine Partei leichthin fuer den Tod des Mannes verantwortlich machen…

Der Vorfall eignet sich uebrigens auch gut, um die Berichterstattung in den verschiedenen Medien zu vergleichen.

Der oben verlinkte Artikel von Arutz7 gibt alle Informationen. Die Ueberschrift – IDF Darstellung wird als Fakt akzeptiert, die der PA als Behauptung vermittelt – die Reihenfolge der Darstellung (IDF zuerst) und gewisse Einschuebe wie z.B.:

Several Israeli media reports stated that Abahreh was shot „as he herded cattle in the village of Al-Yamoun.“ However, livestock are not herded at night, nor are they herded within Arab villages. They are taken by shepherds to pasture in the hills during the daylight hours and returned at nightfall.

belegen, dass Arutz7 die IDF-Darstellung voll uebernimmt.

Die Jerusalem Post berichtet neutraler: ‚IDF troops kill gunman near Jenin‘

Hier wird auch die IDF Darstellung als Behauptung vermittelt, die bisher weder belegt noch widerlegt werden konnte. Im Artikel wird die urspruengliche Aussage des Sohnes vermittelt. Dagegen fehlt die Propagandaversion der PA, dass der Mann verblutet sei.

Dagegen uebernimmt Ha’aretz die palaestinensische Version bereits im Titel IDF troops kill Palestinian farmer, 68, near Jenin . Die IDF Darstellung wird auf einen einzigen Satz reduziert, waehrend die pal. Darstellung sich ueber mehrere Absaetze erstreckt. Aus der urspruenglichen Darstellung des Sohnes wird weggelassen, dass er gesehen hat, wie die Soldaten versuchten, seinem Vater zu helfen. Stattdessen wird die dem widersprechende pal. Version, wonach die Soldaten den alten Mann erbarmunglos verbluten liessen, zweimal erwaehnt. Ausserdem laesst Ha’aretz weg, dass der andere Sohn des Toten nicht einfach als Zivilist von israelischen Soldaten getoetet worden war, sondern als Kommandant bei den Al-Aksa-Brigaden klar ein Kombattant gewesen war.

Leider ist es ein trauriger Anlass,


er mich zu diesem Eintrag veranlasst.

Ein Soldat der IDF ist heute in Kaempfen gegen Terroristen im suedlichen Gazastreifen gefallen. Moege er in Frieden ruhen und seine Angehoerigen Trost finden.

Bisan Sayef stammt aus Jatt, einem arabischen drusischen * Dorf im sog. Dreieck. Obwohl er als arabischer Israeli keine Wehrpflicht hatte, hat er sich freiwillig zum Dienst gemeldet Als Druse unterlag er der Wehrpflicht, aber um zu einer Eliteeinheit zu kommen, muss er selbst hoch motiviert gewesen sein. Sein Angedenken sei uns zum Segen.

Friends and relatives described Sayef as a young man who was planning a military career and who loved the State and the army almost as much as he loved his family.

His uncle, Karim, said that Sayef grew up in a Zionist home and was brought up to love his homeland. He added that the family was proud that their son gave his life for the country. „This is how we raise our children – to contribute to this country which we are part of.“

Das friedliche Zusammenleben von Juden und Arabern* in Israel ist moeglich! Vgl. auch diesen schon etwas aelteren Text ueber ein Gespraech mit dem damaligen Buergermeister von Jatt, Abou Foul.

* Als ich diesen Text gestern schrieb, wusste ich noch nicht, dass Sayef Druse ist.

crossposted bei Freunden der Offenen Gesellschaft

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