Hat jemand Peppi gesehen?


In unserem Freundeskreis hat eine Frau dieses Kinderbuch geschrieben, um auf die Lage der israelischen Geiseln in der Hand von Hamas aufmerksam zu machen. Eine andere Freundin hat die Illustrationen geschaffen und ich habe die Uebersetzung ins Deutsche besorgt.

Wenn Kinderstars erwachsen werden


Vor 10 Jahren habe ich ueber Ahed Tamimi und ihr Umfeld geschrieben.

Inzwischen ist das Maedchen erwachsen, hat mit 21 Jahren schon eine Autobiographie veroeffentlicht und benimmt sich wie es von palaestinensischen Ikonen erwartet wird:

Uebersetzung aus dem Hebraeischen von mir:

„Unsere Botschaft an die Siedlerhorden: Wir warten auf euch in jeder Stadt des Westjordanlands, von Hebron bis Jenin. Wir werden euch abschlachten, und ihr werdet sagen, was Hitler gemacht hat, war ein Witz. Wir werden euer Blut trinken und eure Schaedel essen. Yalla, vorwaerts, wir warten auf euch.“

Backpulver


Ich versuche, die Gräuell möglichst nicht an mich heranzulassen. Ich ziehe es vor, Berichte zu lesen und vermeide Bilder und Videos, weil sie direkter auf unsere Emotionen wirken.

Aber gestern Abend halfen mir alle Vorsichtsmaßnahmen nichts. Ich las, dass eine Babyleiche in einem Backofen gefunden worden war.

Eli Beer gründete und leitet die Organisation United Hatzalah, die zu den ersten gehörte, die die Orte des Grauens um den Gazastreifen aufsuchten und die Leichen zu bargen. Offensichtlich ist er derzeit auf einer Spendensammeltour in den USA, dabei sprach er auch beim Jahrestreffen der Republican Jewish Coalition. In diesem Video, gleich am Anfang spricht er von einem Baby, das tot im Ofen gefunden wurde.

In Israel wurde bisher (vom 7. bis 29. Oktober) nicht darüber berichtet. Unsere Medien betonen weit mehr die Heldentaten von israelischen Soldaten und Zivilisten (Juden und Araber) als dass sie die Gräuel ausbreiten. Das hat sicher etwas damit zu tun, dass die Moral in der Bevölkerung nicht untergraben werden soll. Auf Anhieb scheint mir Eli Beers Aussage plausibel. Mir hat es den Magen umgedreht.

Refaat Alareer ist ein Schriftsteller und Literaturprofessor, dem vor zwei Jahren in der New York Times ein wohlwollender Artikel gewidmet war (obwohl auch da bald klar wurde, dass wohl einiges manipuliert wurde). Das war seine Reaktion:

Wie war das noch mit der Menschenwürde?

Heldentum


Hamas plante, bis Kiryat Gat einzudringen, und die eroberten Ortschaften mindestens eine Weile lang halten zu können. Das ist ihr nicht gelungen.

Wer die israelischen Nachrichten verfolgt, hört, sieht und liest immer wieder von den vielen Helden und Heldinnen, die am 7. Oktober Schlimmeres verhindert haben. Viele von ihnen haben ihr eigenes Leben geopfert.

Einen solchen Helden und seine Familie durfte ich kennenlernen.

Der junge Offizier war mit seiner Truppe im Kibbutz Kfar Aza. In einem Haus sollten noch Terroristen sein und die Soldaten hatten Befehl, dort nicht einzudringen. Aber der junge Offizier hörte, dass sich auch Israelis im Haus befanden und sagte seinem Befehlshaber, dass er diesen Befehl missachten würde. Die Terroristen warfen eine Handgranate auf ihn, Schrapnell verletzte ihn im Bauchbereich, er fiel zu Boden und schoss auf dem Rücken liegend auf die Terroristen. Als seine Truppe bemerkte, dass er verletzt war, drangen sie sofort ein, machten die Terroristen unschädlich und retteten den Offizier und die Zivilisten. Der Soldat wurde per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Zufällig sah ich, wie seine Bahre im Laufschritt von den Sanitätern zur Chirurgie gefahren wurde. (Ich suchte nach einer Stelle, wo ich Blut spenden konnte – aber am ersten Kriegstag war totales Chaos im Krankenhaus.) Er lag sehr still, grau im Gesicht, und ich hatte Angst um ihn. Inzwischen ist er dreimal operiert worden. Anfangs befuerchteten die Aerzte, dass er vielleicht querschnittsgelaehmt sein wuerde. Inzwischen sind sie etwas optimistischer. Auch seine Niere wurde verletzt und weitere Organe im Bauchbereich. Zwischendurch hatte er auch hohes Fieber, eine Wundinfektion. Aber jetzt scheint man zum Glück den richtigen Antibiotika-Cocktail gefunden zu haben.

Der junge Offizier stammt aus Tiberias. Seine Familie ließ alles stehen und liegen und kam nach Beer Sheva, um ihrem Sohn beizustehen: Vater, Mutter, Bruder, Schwester und Freundin. Sie haben ein Zimmer im Hotel hier bezogen, aber meistens schlafen die Eltern auf einer Matratze in ihrem Krankenzimmer.

Ich darf die Wäsche fuer sie machen, das ist mein kleiner Beitrag.

Nachtrag vom 14.02.2024: Der Offizier war insgesamt einen Monat im Krankenhaus in Beer Sheva, dann wurd er nach Tel Hashomer ueberwiesen, dessen Reha-Abteilung groesser und besser ist. Die Familie konnte ein Gaestehaus auf dem Campus des Krankenhauses beziehen. Dort sind sie immer noch. Der Offizier sitzt immer noch im Rollstuhl, aber die Aerzte und dei Familie sind vorsichtig optimistisch, dass er irgendwann auf den Beinen stehen wird.

Euretwegen


An all die Leute in den sozialen Medien, die darüber weinen, dass Israelis diese Woche Unschuldige in die Luft sprengen, ja, das ist scheiße, aber warum verstecken sich Terroristen hinter Zivilisten?
Euretwegen
Das ist es.
Ihr macht daraus eine effektive Taktik.

Ich sehe Leute sagen, dass alles, was Unschuldigen schadet, ein Kriegsverbrechen sein sollte.
Glückwunsch. Ihr habt gerade dafür gesorgt, dass das die Taktik ist, die jeder böse Bastard da draußen von nun an anwenden wird. Sich unter einer Kirche, einer Schule oder einem Krankenhaus zu verstecken, wird zum Trumpf: Verübe Terror. Dann versteck dich hinter deinen Kindern. Die Kinder sterben. Warte darauf, dass die Welt ausrastet und die Bevölkerung, deren Angehörige du ermordet hast, unter Druck setzt, aufzugeben und dich in Ruhe zu lassen. Am nächsten Tage verübst du dann wieder einen Terroranschlag.

Eure Naivität gegenüber der Natur des Bösen stellt sicher, dass es für Terroisten eine erfolgreiche Taktik ist, sich hinter Zivilisten zu verstecken. Man wird traurig wegen ihrer menschlichen Schutzschilde, die Regierungen geben nach, die Übeltäter können morgen wieder vergewaltigen und morden. Es gibt nichts Schönes, Freundliches oder Barmherziges am Krieg. Er ist miserabel. Unschuldige Menschen leiden und sterben. Es ist völliger Blödsinn. Und es ist seit jeher Teil der menschlichen Natur und wird niemals aufhören, egal wie sehr Ihr Eure Angst auf Twitter zum Ausdruck bringt.

Wenn man zulässt, dass aggressive Barbaren einen schlagen, aber davonkommen, stellt man nur sicher, dass sie morgen den gleichen Mist machen. Jede Nation in der Geschichte hat das verstanden.
Es geht nicht darum, gemein zu sein. Es geht darum, abschreckend zu sein. Es gibt keine diplomatischen Lösungen mit Barbaren, die bereit sind, von Haus zu Haus zu ziehen und Menschen zu Tode zu vergewaltigen. Dieses Schiff hat abgelegt.

Die Menschen, die getroffen wurden, werden reagieren. Das würden wir auch. Tatsächlich haben wir es getan. Haben wir es klug gemacht? Nein. Wir haben in den nächsten 20 Jahren eine Menge sinnloser Scheiße gemacht, aber am 11. September haben wir uns einen Dreck darum gekümmert, was irgendein anderes Land zu sagen hatte, und jeder, der mit uns über „proportionale Reaktion“ geredet hat, wurde aufgefordert, sich zu verpissen. Das ist dasselbe, aber etwa 30-mal schlimmer, angepasst an die relative Bevölkerungsgröße.

Also werden sie tun, was sie tun werden, in der Hoffnung, dass sie verhindern können, dass so etwas noch einmal passiert. Wird es funktionieren? Keine Ahnung. Diese Scheiße ist kompliziert und jeder, der so tut, als wäre sie es nicht, versucht Euch einen Bären anzudrehen.

Was ich jedoch weiß, wenn man den Feind belohnt und ihm gibt, was er will, weil er sich hinter menschlichen Schutzschilden versteckt, dann stellt das nur sicher, dass er es noch mehr tun wird. Denn wenn man böse ist, ist das Leben billig, sogar die eigenen Kinder, und jeder ist entbehrlich, um das zu bekommen, was man will. Wenn sich die Hamas also unter einer Schule versteckt, tun sie das wegen Euch.

Auf Twitter gefunden und ins Deutsche uebersetzt.

Zivilisten im Gazastreifen


Schon mehren sich die Stimmen, die das Leid der Zivilbevoelkerung im Gazastreifen beklagen.

Ich moechte dazu folgende Gedanken zu Protokoll geben:

  1. Alle Zahlen und Informationen aus dem Gazastreifen stammen von der Hamas und sind damit genauso zuverlaessig wie die Information, Israel habe das Al-Ahli Krankenhaus bombardiert.
  2. Viele der Photos von angeblichen Opfern sind entweder von anderen oder frueheren Konflikten und Katastrophen geklaut oder inszeniert. Warum muss derart gefaelscht werden, wenn es echte Bilder gibt? Reichen die echten Bilder nicht aus, weil die IDF bisher sehr sorgfaeltig vorgeht und zivilie Opfer weitgehend vermeidet?
  3. Kriegsvoelkerrecht gesteht nicht Zivilisten an sich Anspruch auf Schutz in kriegerischen Konflikten zu, sondern nur denjenigen, die sich nicht daran beteiligen. Auch als menschliche Schutzschilde beteiligen sie sich am Konflikt.
  4. Hamas bestiehlt Zivilisten, um ihren Krieg fuehren zu koennen. Waehrend gestern angeblich schon Fruehgeborene in ihren Brutkaesten in Gefahr waren, schaffte Hamas den bisher groessten Raktenangriff auf den Grossraum Tel Aviv.
  5. Zivilisten nahmen am Massaker am 7. Oktober teil und pluenderten die ueberfallenen Kibbutzim.
  6. Spaetestens seit Hamas 2007 die alleinige Macht im Gazastreifen uebernahm, werden Kinder ab dem Kindergarten dazu erzogen, Juden toeten zu wollen, siehe auch das eingebettete Video.

Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie Israel weltweit verurteilt wird, wenn minderjaehrige Maedchen um’s Leben kommen. Aber wer kann garantieren, dass solche Maedchen nicht mit einem Sprengstoffguertel ausgeruestet sind?

Deja vue


Vor fast 10 Jahren wurde Israel beschuldigt, im Gazastriefen eine UNRWA-Schule beschossen zu haben.

Die Parallelen zu vorgestern sind offensichtlich. Internationale Medien übernahmen 1:1 und ungeprüft Hamas-Propaganda, wonach Israel ein Krankenhaus im Gazastreifen bombardiert und Hunderte unschuldige Zivilisten getötet haben sollte.

In Wirklichkeit war es eine Rakete die Islamischen Jihad, die vom Friedhof neben dem Krankenhaus abgeschossen wurde und eine Fehlzuendung hatte. Getroffen wurde der Parkplatz des Krankenhauses und nicht das Krankenhaus selber. Die Opferzahl ist ungeklärt, aber selbst wenn Menschen auf diesem Parkplatz dicht an dicht wie bei einem Rockkonzert gestanden hätten, können es unmöglich Hunderte gewesen sein. Inzwischen ließ sich sogar die US-Regierung (die vom immer noch dünnhäutigen Obama mindestens inspiriert wird)  überzeugen. Man beachte übrigens die Wortwahl von Präsident Biden:

“I am deeply saddened and outraged by the explosion at the hospital in Gaza yesterday. And based on what I’ve seen, it appears it was done by the other team, and not you,” he says, publicly endorsing Israel’s version of events. But he adds, “there are a lot of people out there who are not sure.”

Für die USA handelt es sich anscheinend um eine Art Sportereignis mit zwei Mannschaften, und die USA sehen sich in der Rolle des Schiedsrichters.

Offensichtlich besteht eine deutlich höhere Nachfrage nach von Israel verübten Kriegsverbrechen und Gräueltaten, als der Markt befriedigen kann. Bei islamistischen Kriegsverbrechen und Gräueltaten ist es umgekehrt. Man könnte sich ja einmal durch den Kopf gehen lassen, woran das liegen könnte. 

Zahlen, Tote und Beerdigungen


Noch immer werden Leichen gefunden und die Identifizierung läuft schleppend vor allem bei den Zivilisten. Die Gesamtzahl steigt natürlich mit jedem weiteren Fund, inzwischen sind es über 1300.   

Was der Vater nicht sagt, aber bestimmt denkt, ist, dass auch seine achtjährige Tochter vergewaltigt worden wäre. Im Video unten sagt der Terrorist am Ende ganz freimütig, dass Kinder auch zur Vergewaltigung vorgesehen sind.   

Heute waren es fünf Todesanzeigen, die innerhalb der Universität an alle Mitarbeiter verschickt wurden, gestern zwei, vorgestern vier, am Montag sieben, am Sonntag eine. Die Todesanzeigen beziehen sich nicht auf Studenten, sonst wären es viel mehr, sondern nur auf Mitarbeiter der Universität und ihre direkten Angehörigen. Unter den Toten sind auch zwei Ärzte vom Universitätsspital.   

Auch Hamas hat sich verschätzt


Der Bruder einer Freundin unserer Kleinen leistete seinen Reservedienst in einem Hochsicherheitsgefängnis, wo vor allem Hamas Terroristen einsitzen.

Am vergangenen Sonntagmorgen machte er wie immer seinen Rundgang und war überrascht, dass alle Häftlinge mit gepackten Koffern und Taschen dasaßen.

Offensichtlich war Hamas davon ausgegangen, dass Israel sofort in die Knie gehen und alle Terroristen freilassen würde.  

Momentaufnahme


Wir sitzen vor dem Fernseher: Gerade wurde gemeldet, dass die Zahl der Toten schon die 900 überschritten hat. Unsere jüngere Tochter bricht plötzlich in Tränen aus. Sie bekommt die Nachricht, dass ein guter Freund von ihr beim Musikfestival ermordet wurde. Seine Leiche ist gefunden und identifiziert worden. Dann kommt die Ermahnung des Heimatschutzes, dass jede Familie Wasser und Lebensmittel fuer mindestens 72  Stunden im Bunker-Zimmer bevorraten soll. Unsere ältere Tochter hat uns diese Weisung schon gestern durchgegeben, sie ist seit Samstag eingezogen und leistet ihren Dienst im Armeehauptquartier. Wir sind vorbereitet.

Der Freund der Jüngeren, die Söhne meiner Schwägerin, meiner Freunde und Freundinnen sind eingezogen. Von allen Seiten hören wir, dass die Soldaten ungenügend ausgerüstet sind. Die Zivilgesellschaft organisiert so gut sie kann, um dem Mangel abzuhelfen. Unzählige Whatsapp-Gruppen geben durch, was gebraucht wird und noch mehr Freiwillige besorgen Waren, liefern sie dorthin, wo sie gebraucht werden. Nicht nur die Soldaten müssen versorgt werden, sondern auch die Familien, oder das was von ihnen übrig geblieben ist, die dem Blutbad um den Gazastreifen herum entkommen sind,

Das Risiko ist hoch, dass demnächst ein Zwei-Fronten-Krieg geführt werden muss. Schon gibt es Übergriffe durch Hizbollah im Norden. Jetzt spricht Netanyahu. Ich kann ihn nicht hören und schreibe stattdessen diese Momentaufnahme.